Verbundprojekt für bessere Behandlung bei Darmkrebs

Dresden/Bonn – Mehrere deutsche Universitätskliniken wollen in einem neuen Verbundprojekt ermitteln, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Schwarmlernen die Versorgung und Behandlung von Darmkrebspatienten in frühen und fortgeschrittenen Stadien verbessern kann.
Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt DECADE – „Dezentralisierte künstliche Intelligenz für Diagnose, Prognose und Therapievorhersage bei Darmkrebs“ – mit rund 1,5 Millionen Euro.
„KI-Tools werden in der klinischen Routine bisher erst zögerlich eingesetzt. Ein Grund ist, dass der Datenaustausch zwischen Krankenhäusern durch rechtliche und ethische Hürden, vor allem in Deutschland, stark eingeschränkt wird“, sagte der Projektleiter, Jakob Kather, Professor für Clinical Artificial Intelligence am Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit.
Eine Lösung dazu sei das Schwarmlernen: „Diese innovative Methode ermöglicht es, die Vorteile der Zusammenarbeit und des Wissenstransfers zwischen verschiedenen Forschungseinrichtungen zu nutzen, ohne die Datenschutzbestimmungen zu verletzen“, erklärte Tom Lüdde, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.
Damit könnten mehrere Einrichtungen gemeinsam medizinische KI-Modelle trainieren, ohne Daten auszutauschen. Die Projektpartner wollen dies nutzen, um KI-Algorithmen zur Diagnose und Subtypisierung von Darmkrebs sowie zur Vorhersage des Krankheitsverlaufs zu entwickeln.
„Durch den Einsatz von dezentralisierter KI und Schwarmlernen hoffen wir, die Diagnose, Prognose und Therapieplanung bei Darmkrebspatienten zu verbessern“, so Kather. Die Projektpartner sind die Universitätskliniken in Bonn, Dresden, Düsseldorf, Heidelberg und Mainz.
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