Vollautomatische Laborstraße geht am Uniklinikum Heidelberg in Betrieb
Heidelberg – Am Universitätsklinikum Heidelberg nimmt eine vollautomatische Laborstraße für Patientenscreening und mikrobiologische Diagnostik ihre Arbeit auf. Mit dem anvisierten Ziel, innerhalb von 26 Stunden ein mikrobiologisches Untersuchungsergebnis zu liefern, soll sich die Anlage gerade bei der Diagnose kritischer Infektionen bezahlt machen.
„Mit den verfügbaren und praktikablen Methoden sowie der üblichen zeitlichen Taktung im Krankenhausbetrieb lässt sich die mikrobiologische Diagnostik derzeit nicht weiter beschleunigen. Das können wir nur durch eine Automatisierung erreichen“, sagt Klaus Heeg, Leiter der Abteilung für medizinische Mikrobiologie und Hygiene des Zentrums für Infektiologie. Mit einer schnellen Diagnose lasse sich auch die Ausbreitung resistenter Keime auf einer Station besser verhindern. Außerdem erhoffen sich die Projektbeteiligten insgesamt geringere Behandlungskosten durch verkürzte Liegezeiten, einen geringeren Verbrauch von Antibiotika und kürzere Aufenthalte in Quarantäne für Risikopatienten.
In einer begleitenden Studie sollen Erfahrungswerte gesammelt werden, inwieweit eine vollautomatische Laborstraße die Diagnostik verkürzen kann und wie gut sie sich in den Betrieb eines Krankenhauses mit hohem Probenaufkommen integrieren lässt.
Rund 40.000 neu aufgenommene Risikopatienten werden pro Jahr routinemäßig in Heidelberg auf resistente Keime getestet. Insgesamt fallen derzeit zwischen 7.000 und 8.000 Proben pro Tag an, mit steigender Tendenz.
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