Hochschulen

Warnstreik an Universitätskliniken in Baden-Württemberg

  • Donnerstag, 25. Januar 2018
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Stuttgart – Der Tarifkonflikt an den vier baden-württembergischen Universitätskliniken nimmt an Schärfe zu. Heute legten mehr als 1.800 Pflegekräfte in Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm bei einem ganztätigen Warnstreik die Arbeit nieder, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi mitteilte. Die Notfallversorgung an den Kliniken war aber gesichert. Der Gewerkschaft geht es in dem Konflikt nicht um mehr Geld, sondern um eine Entlastung des Pflegepersonals. Heftige Kritik kam von den Arbeitgebern.

„Die ständige Behauptung der Arbeitgeber, es gebe gar keine Unterstützung für die Forderung nach mehr Personal in den Kliniken, haben die Beschäftigten heute ein für alle Mal vom Tisch gefegt“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Irene Gölz. Sie betonte, der Klinikbetrieb funktioniere nur noch, weil Pflegekräfte niemals hilfsbedürftige Patienten im Stich ließen. Notwendig seien Mindestbesetzungen und mehr Personal und keine weitere Verwaltung des Mangels mit immer ausgeklügelteren Dienstplänen.

In Heidelberg beteiligten sich 800 Männer und Frauen an einer Kundgebung. Zu ihr waren auch Mitarbeiter aus Freiburg angereist. In Tübingen nahmen 500 Beschäftigte an dem Warnstreik teil und in Ulm 300 Personen. An den Kliniken wurden mehrere hundert Operationen verschoben. In Freiburg waren es nach Gewerkschaftsangaben alleine 190 Eingriffe und in Tübingen bis zu 30 geplante Operationen.

Die Arbeitgeber boten zuletzt 120 zusätzliche Vollzeitkräfte für die vier Häuser an. Verdi hingegen fordert einen Tarifvertrag, in dem personelle Mindeststandards festgeschrieben werden. Der Arbeitgeberverband der Universitätsklinika (AGU) übte heftige Kritik an dem ganztägigen Ausstand. „Die Uniklinika Baden-Württemberg sind schon heute besser aufgestellt als viele andere Krankenhäuser in Deutschland“, hieß es. Erfreulicherweise habe es dennoch viele Bereiche gegeben, in denen sich die Beschäftigten nicht an den Warnstreiks beteiligten.

Bislang gab es drei Verhandlungstermine zwischen den Arbeitgebern und Verdi. Zu neuen Gesprächen wollen beide Seiten morgen in Stuttgart zusammenkommen. An den Unikliniken in Ulm, Heidelberg, Freiburg und Tübingen arbeiten etwa 27.000 Beschäftigte.

dpa

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