Wie sich der Familienzusammenhalt bei Krebserkrankungen stärken lässt

Freiburg – Eine Arbeitsgruppe des Tumorzentrums Freiburg – Comprehensive Cancer Center will untersuchen, wie sich die Widerstandsfähigkeit von Familien bei Krebserkrankungen stärken lässt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 150.000 Euro.
„Anders als bei herkömmlichen Familienkrisen stellt eine Krebserkrankung eine existenzielle Bedrohung dar. Sie ist einschneidend und zieht allen Familienmitgliedern sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weg“, erläutert Stefanie Pietsch aus der Arbeitsgruppe.
Das Forschungsteam plant, die Familienresilienz mittels eines sogenannten Co-Design-Ansatzes stärken. Dabei erarbeiten Patienten und ihre Familien mit einem interdisziplinären Team zusammen. Dieses besteht aus Sozialwissenschaftlern, Psychoonkologen, Designer und Informatikern.
Die Arbeit an dem Unterstützungstool gehört dabei bereits zu den unterstützenden Maßnahmen für die Familie. „Der Entwicklungsprozess soll dazu anregen, über eigene Strategien sowie Lösungen innerhalb der Familie nachzudenken und in einen konstruktiven sowie lebendigen Austausch miteinander zu treten“, erläutert Pietsch.
Am Ende soll ein Unterstützungstool entstehen, das Designer der Technischen Hochschule Augsburg unter Einbindung der Familien entwickeln und bauen werden. Wie das Tool aussehen kann, ist dabei bewusst offengehalten, damit sich alle Beteiligten am Entwicklungsprozess möglichst frei und interaktiv beteiligen können.
„Da eine offene Kommunikation und Familienfunktionalität bedeutend für kindliches Wohlbefinden ist, wäre ein Prototyp gut vorstellbar, der die Kommunikation und Interaktion innerhalb der Familie fördert und die Familie besser miteinander vernetzt“, gibt Pietsch einen Ausblick.
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