Wissenschaftler untersuchen Neuromodulation bei neurologischen Erkrankungen

Berlin/Würzburg – Mögliche Angriffspunkte für eine Neuromodulation bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen wollen Wissenschaftler eines neuen überregionalen Sonderforschungsbereiches (SFB/Transregio) untersuchen. Das Vorhaben wird von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Universitätsklinikum Würzburg getragen.
Viele neurologische Erkrankungen schränken die Bewegungsfähigkeit der Patienten stark ein. Dies ist oft Ausdruck einer gestörten Kommunikation zwischen verschiedenen motorischen Hirnregionen.
Solche Netzwerkstörungen können beispielsweise nach Schlaganfall, Trauma oder bei neurodegenerativen Erkrankungen auftreten. Durch eine gezielte Stimulation von Nervenzellen – die Neuromodulation – ist es mitunter möglich, die veränderte neuronale Netzwerkaktivität zu regulieren.
„Unsere Vision ist es, Neuromodulationsverfahren für die klinische Praxis zu entwickeln, die netzwerkspezifisch ansetzen, um komplexe klinische Syndrome behandeln zu können“, sagte Andrea Kühn, Sprecherin des Verbundes und Leiterin der Sektion Bewegungsstörungen und Neuromodulation an der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité.
Das Verbundprojekt mit dem Titel „Behandlung motorischer Netzwerkstörungen mittels Neuromodulation“ bringt international führende Wissenschaftler aus Grundlagenforschung und Klinik der Charité und des Universitätsklinikums Würzburg sowie der Hebrew University of Jerusalem, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, der Universität Potsdam und der Universität Rostock zusammen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Arbeit für zunächst vier Jahre mit insgesamt zehn Millionen Euro.
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