Die Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer des Impfsymposiums 2022 des Deutschen Ärzteverlags gingen der Frage nach, wie gute zwei Jahre nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie mit Standardimpfungen umzugehen ist, und welche Rolle jede Ärztin und jeder Arzt dabei spielen, die Patienten an die wichtigen Immunisierungen gegen Influenza und Co. zu erinnern. Die Video-Interviews finden Sie hier. Naturheilkunde schließt Impfungen ein, nicht aus   Interview mit Prof. Dr. med. Benno Brinkhaus, Charité Berlin, Leitung Hochschulambulanz für Naturheilkunde und Prävention und Projektbereich Komplementäre und integrative Medizin Covid 19, Masern, Influenza, Hepatitis, Röteln, Pertussis – Impfschutz für das medizinische Personal und in der Famulatur   Interview mit Prof. Dr. Dr. med. Sabine Wicker, Fachärztin für Arbeitsmedizin, Leiterin Betriebsärztlicher Dienst Universitätsklinikum Frankfurt/Main, Stellvertretende Vorsitzende der STIKO Impforganisation im Praxisalltag – strukturiert und gut organisiert

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Nach der Pandemie wieder an die Standard­impfungen denken

Das Robert Koch-Institut (RKI) ist laut gesetzlichem Auftrag für den Infektionsschutz in Deutschland zuständig. In diesen Bereich fällt auch das Monitoring von Infektionskrankheiten und Impfungen. Auf dem Portal des RKI gibt es umfangreiche Informationen zu wichtigen Infektionskrankheiten und zu Impfungen (Impfthemen im linken Menü, Infektionskrankheiten von A-Z rechts oben). Die Homepage der Ständigen Impfkommission (STIKO) mit Empfehlungen, STIKO-Protokollen, Literaturhinweisen als Grundlage für die STIKO-Empfehlungen und vielem mehr findet sich hier.

Umfangreiche Informationen rund ums Impfen beim Robert Koch-Institut und bei der Ständigen Impfkommission

Die Bundesärztekammer hat ein Musterfortbildungscurriculum für medizinische Fachangestellte „Fachkraft für Impfmanagement“ entwickelt und im November 2022 publiziert. Der Umfang der Fortbildung beträgt 40 Unterrichtseinheiten (UE) à 45 Minuten in Form einer berufsbegleitenden Fortbidung mit 24 UE theoretischem und praktischem Unterricht. 8 UE für die Planung und Anfertigung einer Hausarbeit und 8 UE für Erfahrungsaustausch, Präsenz und Gruppendiskussion. Die Fortbildung sollte in einem Zeitraum von 2 Jahren absolviert werden. Das Musterfortbildungscurriculum kann als Wahlteil für die Aufstiegsqualifikation „Fachwirt/ Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung“ gemäß § 1 Abs. 4 in Verbindung mit § 54 Berufsbildungsgesetz durch die Landesärztekammern anerkannt werden. Medizinische Fachangestellte erwerben im Rahmen der Delegation folgende arztunterstützende und arztentlastende Kompetenzen. Sie: Die Umsetzung der Curricula und die Durchführung entsprechender Fortbildungsmaßnahmen obliegt nun den Landesärztekammern.

Fachkraft für Impf­manage­ment – Qualifikation von MFA jetzt über Landes­ärzte­kammern möglich

Als eine Fortsetzung der bisherigen mehrjährigen Überwachungsstrategien hat das European Center for Diseases Prevention and Control (ECDC) im April 2023 einen aktualisierten Überwachungsrahmen (Surveillance Framework) veröffentlicht, in dem konkrete Ziele und Maßnahmen festgelegt werden, die bei der Überwachung von Infektionskrankheiten in der EU und im europäischen Wirtschaftraum (EWR) bis 2027 erreicht werden sollen. Der Schwerpunkt liegt auf innovativen Maßnahmen bei der Surveillance mehrerer Infektionskrankheiten, um die öffentliche Gesundheit und die wissenschaftliche Nutzung der gewonnenen Daten zu verbessern. Im Einklang mit der Gesamtstrategie des ECDC zielt der neue Überwachungsrahmen (Surveillance frame) darauf ab, Standards zu fördern, die Kluft zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis zu schließen, den Mitgliedsstaaten maßgeschneiderte Unterstützung zu bieten, technologische Innovationen zu nutzen und mit Partnerorganisationen der EU, der WHO, globalen Zentren für die Prävention und Bekämpfung von Krankheiten und anderen relevanten Akteuren zusammenzuarbeiten. ­

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Infektions­krankheiten in Europa – neues Rahmen­werk für die Surveil­lance

Das europäische Impfinformationsportal (EVIP) wurde vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) entwickelt. Beim EVIP handelt es sich um eine offizielle und für den gesamten Bereich der EU gültige Quelle für genaue und aktuelle Informationen über verschiedene Impfstoffe, ihren Nutzen und ihre potenziellen Nebenwirkungen, vorhandene Mechanismen zur Überwachung der Impfstoffsicherheit und nationale Impfpläne. Der Zweck besteht darin, der Öffentlichkeit einfachen Zugang zu verlässlichen, wissenschaftlichen Informationen über Impfstoffe und Impfungen zu bieten und zur Bekämpfung von Falschinformationen über Impfstoffe in Europa beizutragen. Der Überwachungsatlas des European Center for Diseases Prevention and Control (ECDC) für Infektionskrankheiten liefert Daten über Ausbrüche von Infektionskrankheiten in den Mitgliedsstaaten der EU. Im Bereich „Impfpläne in der EU/im EWR“ erhält man Impfpläne aus allen zugehörigen europäischen Ländern. Dies erleichtert die Kontrolle des Impfstatus bei Menschen aus anderen europäischen Ländern und kann bei der Beratung von Menschen unterstützen, die eine Auswanderung in andere Länder planen.

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Informationen der Europäischen Union rund ums Impfen

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Der nicht-kovalente Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Pirtobrutinib steht jetzt in Deutschland als innovative Therapieoption beim rezidivierten und refraktären Mantelzell-Lymphom (MCL) nach Versagen einer BTK-Inhibition zur Verfügung [1]. Die EU-Zulassung beruht auf Daten der BRUIN-Studie, in der eine Gesamtansprechrate (ORR) von 56,7 % und eine Rate kompletter Remissionen (CR) von 18,9 % erreicht wurden [2].

Das MCL ist ein seltener Subtyp des Non-Hodgkin-Lymphoms, das typischerweise in höherem Alter auftritt und einen aggressiven Verlauf nehmen kann [3, 4]. Die Entwicklung kovalenter BTKi wie Ibrutinib war ein bahnbrechender Fortschritt im Management von B-Zell-Neoplasien wie des MCL und ist hier mittlerweile ein fest etablierter Baustein in der Behandlung [4, 5]. Allerdings haben unter Ibrutinib progrediente MCL-Patient:innen eine ungünstige Prognose und oft einen aggressiven Verlauf, sodass weiterhin hoher therapeutischer Bedarf besteht [3, 6]*. Mit Pirtobrutinib (Jaypirca

 steht nun ein BTKi mit innovativem Wirkmechanismus zur Verfügung: Der erste und einzige nicht-kovalente BTKi bindet reversibel und unabhängig von bekannten Mutationen an der ATP-Bindungstasche des BTK-Proteins [2]. Pirtobrutinib kann beim rezidivierten und refraktären MCL nach vorheriger BTK-Inhibition den BTK-Signalweg weiterhin blockieren und ein erneutes Ansprechen erreichen [4, 5]. In der Phase-I/II-Studie BRUIN konnte ein rasches und anhaltendes Ansprechen bei einem günstigen Verträglichkeitsprofil erreicht werden [2, 7].

Bei der einarmigen, multizentrischen Multikohortenstudie BRUIN mit insgesamt 773 Teilnehmer:innen mit B-Zell-Lymphomen erfolgte in Phase I eine Dosiseskalation mit 25–300 mg Pirtobrutinib (1×/Tag) als orale Monotherapie bis zum Progress oder Auftreten einer inakzeptablen Toxizität mit dem Ziel, die empfohlene Dosis für den Phase-II-Teil der Studie zu bestimmen [2]. Aufgrund der Sicherheitsdaten wurde für die Phase II eine Dosierung von 200 mg einmal täglich gewählt.

Die MCL-Kohorte der BRUIN-Studie umfasste 152 Patient:innen, die bereits eine BTKi-Vortherapie erhalten hatten [7]. Die Wirksamkeit von Pirtobrutinib wurde im primären Analyseset bei den ersten 90 rekrutierten Teilnehmer:innen ermittelt, die zuvor mit einem BTKi behandelt worden waren und die Therapie bereits wegen Progress oder Toxizität beendet hatten. Die Patient:innen waren median 70 Jahre alt; etwa die Hälfte (51 %) wies eine Knochenmarkbeteiligung auf. 78 % hatten ein mittleres bis hohes Risiko nach dem sMIPI (simplified Mantel Cell Lymphoma International Prognostic Index); bei 22 % lag ein Lymphom mit der prognostisch besonders ungünstigen blastoiden bzw. pleomorphen Histologie vor. Im Median hatten die Teilnehmer:innen bereits 3 Vortherapien erhalten. 82 % hatten die Vortherapie mit dem BTKi aufgrund einer Progression, 18 % toxizitätsbedingt oder wegen anderer Gründe abgesetzt.

Primärer Endpunkt war die Gesamtansprechrate (ORR) [2, 7]. Bei den mit BTKi vorbehandelten Patient:innen führte Pirtobrutinib zu einem klinischen relevanten Ansprechen: Die ORR lag bei 56,7 % (95%-Konfidenzintervall [KI] 45,8–67,1); 17 Patient:innen (18,9 %) sprachen mit einer CR an. 34 Patient:innen erreichten eine partielle Remission (37,8 %); bei 16 Patient:innen (17,8 %) wurde eine Stabilisierung erreicht. Die mediane Zeit bis zum Ansprechen war mit 1,8 Monaten kurz und die Responder sprachen dauerhaft an: Die mediane Ansprechdauer (sekundärer Endpunkt) betrug 17,6 Monate (95%-KI 7,3–27,2; Abb. 1).

Auch die Daten zum Gesamtüberleben (OS, sekundärer Endpunkt) sprechen für die anhaltende Wirksamkeit des nicht-kovalenten BTKi [7]: Das mediane OS beträgt fast 2 Jahre (23,5 Monate). Zudem zeigte Pirtobrutinib ein günstiges Verträglichkeitsprofil, die Abbruchrate aufgrund unerwünschter therapiebedingter Ereignisse war im MCL-Gesamtkollektiv mit 3 % gering [7]. Dosisreduktionen waren bei 10 Patient:innen (6 %) erforderlich. Als häufigste Nebenwirkungen wurden Fatigue (31 %), Diarrhö (22 %) und Dyspnoe (16 %) registriert.

Beim rezidivierten und refraktären MCL nach Versagen einer vorangegangenen BTKi-Therapie besteht weiterhin ein hoher therapeutischer Bedarf. Die BRUIN-Studie verdeutlicht, dass der nicht-kovalente BTKi Pirtobrutinib den BTK-Signalweg in diesem Kollektiv weiterhin blockieren kann und bei einem günstigen Verträglichkeitsprofil ein schnelles und anhaltendes Ansprechen ermöglicht [2, 7].

* Laut Daten retrospektiver Studien, die noch keine Zelltherapie berücksichtigen

  Dieses Arzneimittel wurde unter „Besonderen Bedingungen“ zugelassen. Das bedeutet, dass weitere Nachweise für den Nutzen des Arzneimittels erwartet werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur wird neue Informationen zu diesem Arzneimittel mindestens einmal jährlich bewerten und, falls erforderlich, wird die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels aktualisiert [1].

) ist als Monotherapie von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom (MCL), die zuvor mit einem Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor behandelt wurden, zugelassen [1].

Der nicht-kovalente Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Pirtobrutinib steht jetzt in Deutschland als innovative Therapieoption beim rezidivierten und refraktären Mantelzell-Lymphom (MCL) nach Versagen einer BTK-Inhibition zur Verfügung [1]. Die EU-Zulassung beruht auf Daten der BRUIN-Studie, in der eine Gesamtansprechrate (ORR) von 56,7 % und eine Rate kompletter Remissionen (CR) von 18,9 % erreicht wurden [2]. Das MCL ist ein seltener Subtyp des Non-Hodgkin-Lymphoms, das typischerweise in höherem Alter auftritt und einen aggressiven Verlauf nehmen kann [3, 4]. Die Entwicklung kovalenter BTKi wie Ibrutinib war ein bahnbrechender Fortschritt im Management von B-Zell-Neoplasien wie des MCL und ist hier mittlerweile ein fest etablierter Baustein in der Behandlung [4, 5]. Allerdings haben unter Ibrutinib progrediente MCL-Patient:innen eine ungünstige Prognose und oft einen aggressiven Verlauf, sodass weiterhin hoher therapeutischer Bedarf besteht [3, 6]*. Mit Pirtobrutinib (Jaypirca®) [1]a,b steht nun ein BTKi mit innovativem Wirkmechanismus zur Verfügung: Der erste und einzige nicht-kovalente BTKi bindet reversibel und unabhängig von bekannten Mutationen an der ATP-Bindungstasche des BTK-Proteins [2]. Pirtobrutinib kann beim rezidivierten und refraktären MCL nach vorheriger BTK-Inhibition den BTK-Signalweg weiterhin blockieren und ein erneutes Ansprechen erreichen [4, 5]. In der Phase-I/II-Studie BRUIN konnte ein rasches und anhaltendes Ansprechen bei einem günstigen Verträglichkeitsprofil erreicht werden [2, 7]. Bei der einarmigen, multizentrischen Multikohortenstudie BRUIN mit insgesamt 773 Teilnehmer:innen mit B-Zell-Lymphomen erfolgte in Phase I eine Dosiseskalation mit 25–300 mg Pirtobrutinib (1×/Tag) als orale Monotherapie bis zum Progress oder Auftreten einer inakzeptablen Toxizität mit dem Ziel, die empfohlene Dosis für den Phase-II-Teil der Studie zu bestimmen [2]. Aufgrund der Sicherheitsdaten wurde für die Phase II eine Dosierung von 200 mg einmal täglich gewählt. Die MCL-Kohorte der BRUIN-Studie umfasste 152 Patient:innen, die bereits eine BTKi-Vortherapie erhalten hatten [7]. Die Wirksamkeit von Pirtobrutinib wurde im primären Analyseset bei den ersten 90 rekrutierten Teilnehmer:innen ermittelt, die zuvor mit einem BTKi behandelt worden waren und die Therapie bereits wegen Progress oder Toxizität beendet hatten. Die Patient:innen waren median 70 Jahre alt; etwa die Hälfte (51 %) wies eine Knochenmarkbeteiligung auf. 78 % hatten ein mittleres bis hohes Risiko nach dem sMIPI (simplified Mantel Cell Lymphoma International Prognostic Index); bei 22 % lag ein Lymphom mit der prognostisch besonders ungünstigen blastoiden bzw. pleomorphen Histologie vor. Im Median hatten die Teilnehmer:innen bereits 3 Vortherapien erhalten. 82 % hatten die Vortherapie mit dem BTKi aufgrund einer Progression, 18 % toxizitätsbedingt oder wegen anderer Gründe abgesetzt. Schnelles und dauerhaftes Ansprechen Primärer Endpunkt war die Gesamtansprechrate (ORR) [2, 7]. Bei den mit BTKi vorbehandelten Patient:innen führte Pirtobrutinib zu einem klinischen relevanten Ansprechen: Die ORR lag bei 56,7 % (95%-Konfidenzintervall [KI] 45,8–67,1); 17 Patient:innen (18,9 %) sprachen mit einer CR an. 34 Patient:innen erreichten eine partielle Remission (37,8 %); bei 16 Patient:innen (17,8 %) wurde eine Stabilisierung erreicht. Die mediane Zeit bis zum Ansprechen war mit 1,8 Monaten kurz und die Responder sprachen dauerhaft an: Die mediane Ansprechdauer (sekundärer Endpunkt) betrug 17,6 Monate (95%-KI 7,3–27,2; Abb. 1). Überlebenszeit fast 2 Jahre Auch die Daten zum Gesamtüberleben (OS, sekundärer Endpunkt) sprechen für die anhaltende Wirksamkeit des nicht-kovalenten BTKi [7]: Das mediane OS beträgt fast 2 Jahre (23,5 Monate). Zudem zeigte Pirtobrutinib ein günstiges Verträglichkeitsprofil, die Abbruchrate aufgrund unerwünschter therapiebedingter Ereignisse war im MCL-Gesamtkollektiv mit 3 % gering [7]. Dosisreduktionen waren bei 10 Patient:innen (6 %) erforderlich. Als häufigste Nebenwirkungen wurden Fatigue (31 %), Diarrhö (22 %) und Dyspnoe (16 %) registriert. Fazit für die Praxis Beim rezidivierten und refraktären MCL nach Versagen einer vorangegangenen BTKi-Therapie besteht weiterhin ein hoher therapeutischer Bedarf. Die BRUIN-Studie verdeutlicht, dass der nicht-kovalente BTKi Pirtobrutinib den BTK-Signalweg in diesem Kollektiv weiterhin blockieren kann und bei einem günstigen Verträglichkeitsprofil ein schnelles und anhaltendes Ansprechen ermöglicht [2, 7].

innovativer wirkmechanismus mit reversibler bindung abbildung 1 bruin-studie mod n 7 monate seit remissionsbeginn mediane ansprechdauer medianes follow-up zensoriert artikel online lesen und teilen möchten sie diesen artikel digital lesen und teilen jetzt qr-code scannen pirtobrutinib beim mcl ein meilenstein im post-btki setting image81344 0 lilly 0 0 ist als monotherapie von erwachsenen patienten mit rezidiviertem oder refraktärem mantelzell-lymphom mcl die zuvor mit einem bruton-tyrosinkinase-inhibitor behandelt wurden zugelassen 1 pirtobrutinib jaypirca b dieses arzneimittel wurde unter besonderen bedingungen zugelassen das bedeutet dass weitere nachweise für den nutzen des arzneimittels erwartet werden die europäische arzneimittel-agentur wird neue informationen zu diesem arzneimittel mindestens einmal jährlich bewerten und falls erforderlich wird die zusammenfassung der merkmale des arzneimittels aktualisiert 1 a laut daten retrospektiver studien die noch keine zelltherapie berücksichtigen beim rezidivierten und refraktären mcl nach versagen einer vorangegangenen btki-therapie besteht weiterhin ein hoher therapeutischer bedarf die bruin-studie verdeutlicht dass der nicht-kovalente btki pirtobrutinib den btk-signalweg in diesem kollektiv weiterhin blockieren kann und bei einem günstigen verträglichkeitsprofil ein schnelles und anhaltendes ansprechen ermöglicht 2 7 fazit für die praxis auch die daten zum gesamtüberleben os sekundärer endpunkt sprechen für die anhaltende wirksamkeit des nicht-kovalenten btki 7 das mediane os beträgt fast 2jahre 235monate zudem zeigte pirtobrutinib ein günstiges verträglichkeitsprofil die abbruchrate aufgrund unerwünschter therapiebedingter ereignisse war im mcl-gesamtkollektiv mit 3 gering 7 dosisreduktionen waren bei 10patientinnen 6 erforderlich als häufigste nebenwirkungen wurden fatigue 31 diarrhö 22 und dyspnoe 16 registriert überlebenszeit fast 2jahre primärer endpunkt war die gesamtansprechrate orr 2 7 bei den mit btki vorbehandelten patientinnen führte pirtobrutinib zu einem klinischen relevanten ansprechen die orr lag bei 567 95-konfidenzintervall ki 458671 17patientinnen 189 sprachen mit einer cr an 34patientinnen erreichten eine partielle remission 378 bei 16patientinnen 178 wurde eine stabilisierung erreicht die mediane zeit bis zum ansprechen war mit 18monaten kurz und die responder sprachen dauerhaft an die mediane ansprechdauer sekundärer endpunkt betrug 176monate 95-ki 73272 abb1 schnelles und dauerhaftes ansprechen die mcl-kohorte der bruin-studie umfasste 152patientinnen die bereits eine btki-vortherapie erhalten hatten 7 die wirksamkeit von pirtobrutinib wurde im primären analyseset bei den ersten 90 rekrutierten teilnehmerinnen ermittelt die zuvor mit einem btki behandelt worden waren und die therapie bereits wegen progress oder toxizität beendet hatten die patientinnen waren median 70jahre alt etwa die hälfte 51 wies eine knochenmarkbeteiligung auf 78 hatten ein mittleres bis hohes risiko nach dem smipi simplified mantel cell lymphoma international prognostic index bei 22 lag ein lymphom mit der prognostisch besonders ungünstigen blastoiden bzw pleomorphen histologie vor im median hatten die teilnehmerinnen bereits 3vortherapien erhalten 82 hatten die vortherapie mit dem btki aufgrund einer progression 18 toxizitätsbedingt oder wegen anderer gründe abgesetzt bei der einarmigen multizentrischen multikohortenstudie bruin mit insgesamt 773teilnehmerinnen mit b-zell-lymphomen erfolgte in phase i eine dosiseskalation mit 25300mg pirtobrutinib 1×tag als orale monotherapie bis zum progress oder auftreten einer inakzeptablen toxizität mit dem ziel die empfohlene dosis für den phase-ii-teil der studie zu bestimmen 2 aufgrund der sicherheitsdaten wurde für die phase ii eine dosierung von 200mg einmal täglich gewählt steht nun ein btki mit innovativem wirkmechanismus zur verfügung der erste und einzige nicht-kovalente btki bindet reversibel und unabhängig von bekannten mutationen an der atp-bindungstasche des btk-proteins 2 pirtobrutinib kann beim rezidivierten und refraktären mcl nach vorheriger btk-inhibition den btk-signalweg weiterhin blockieren und ein erneutes ansprechen erreichen 4 5 in der phase-iii-studie bruin konnte ein rasches und anhaltendes ansprechen bei einem günstigen verträglichkeitsprofil erreicht werden 2 7 ab 1 das mcl ist ein seltener subtyp des non-hodgkin-lymphoms das typischerweise in höherem alter auftritt und einen aggressiven verlauf nehmen kann 3 4 die entwicklung kovalenter btki wie ibrutinib war ein bahnbrechender fortschritt im management von b-zell-neoplasien wie des mcl und ist hier mittlerweile ein fest etablierter baustein in der behandlung 4 5 allerdings haben unter ibrutinib progrediente mcl-patientinnen eine ungünstige prognose und oft einen aggressiven verlauf sodass weiterhin hoher therapeutischer bedarf besteht 3 6 mit pirtobrutinib jaypirca der nicht-kovalente bruton-tyrosinkinase-inhibitor btki pirtobrutinib steht jetzt in deutschland als innovative therapieoption beim rezidivierten und refraktären mantelzell-lymphom mcl nach versagen einer btk-inhibition zur verfügung 1 die eu-zulassung beruht auf daten der bruin-studie in der eine gesamtansprechrate orr von 567 und eine rate kompletter remissionen cr von 189 erreicht wurden 2

Fachinformationen

Impressum

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Titelseite Ausgabe Pirtobrutinib beim MCL – ein Meilenstein im post-BTKi Setting/2024

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Fachinformation Jaypirca®; Stand: August 2024; [www.fachinfo.de/fi/pdf/024109](http://www.fachinfo.de/fi/pdf/024109)

Mato AR et al.: Lancet 2021; 397: 892–901

Onkopedia-Leitlinie Manzelzell-Lymphom; unter [www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/mantelzell-lymphom/@@guideline/html/index.html](http://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/mantelzell-lymphom/@@guideline/html/index.html) (letzter Zugriff: 13.08.2024)

Eyre TA et al.: Future Oncol 2022; 18: 3961–9

Aslan B et al.: Blood Cancer J 2022; 12: 80

Cheah CY et al.: Ann Oncol 2015; 26: 1175–9

Shah N et al.: ASCO 2023; Poster u. Abstr. 65

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Abbildung 1 BRUIN-Studie: (mod. n. [7]); Monate seit Remissionsbeginn, mediane Ansprechdauer, medianes Follow-up, zensoriert ¶ Artikel online lesen und teilen ¶ ¶ Möchten Sie diesen Artikel digital lesen und teilen? ¶ ¶ Jetzt QR-Code scannen!

Pirtobrutinib beim MCL – ein Meilenstein im post-BTKi Setting

Innovativer Wirkmechanismus mit reversibler Bindung

Die Kommunikation zwischen Patientinnen und Patienten mit Ärztinnen und Ärzten ist ein Schlüssel zur patientenorientierten Therapie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Eine Teilauswertung der CONFIDE-Studie zeigt, dass es Tabuthemen wie z. B. Bowel Urgency (imperativer Stuhldrang) gibt. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) können einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen haben [1]. Die beiden Hauptformen der CED sind Colitis ulcerosa (CU) und Morbus Crohn (MC). Typische Symptome sind Bowel Urgency, Durchfall, blutige Stuhlgänge, Schmerzen und Fatigue [2]. Kommunikation als Schlüssel zur patientenorientierten Therapie Oft geben Betroffene aus Scham nicht das gesamte Ausmaß ihrer Erkrankung preis. Mit dem Ziel etwaige Kommunikationshürden aufzuzeigen, wurden im Rahmen der CONFIDE-Studie (Communicating Needs and Features of Inflammatory Bowel Disease Experiences) in den USA, Europa und Japan über 800 Angehörige der Gesundheitsberufe und mehr als 1.600 Erwachsene mit CU und MC befragt [3]. Schweigen aus Scham – Stuhldrang belastet Betroffene [3] Erste Ergebnisse der CONFIDE-Studie (US-Daten von 200 Befragten) zeigen, dass es Tabuthemen zwischen Betroffenen und Behandelnden gibt. Insbesondere beim Thema Bowel Urgency und dem Einsatz von Windeln/Einlagen/Protektoren sowie der Sexualität wird häufig aus Scham geschwiegen. Mehr als drei Viertel gaben an, in den drei Monaten vor Studienteilnahme Windeln/Einlagen/Protektoren aus Angst/Erwartung eines Urgency-assoziierten Unfalls getragen zu haben [4]. Bowel Urgency war das am zweithäufigsten berichtete Symptom bei Menschen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa. Viele Betroffene fühlen sich jedoch nicht wohl dabei, dies den Gesundheitsdienstleistern zu melden [5]. Fast zwei Drittel der Befragten, die sich nicht wohl dabei fühlen, ihren Arzt über Bowel Urgency zu informieren, nennen Scham als Hauptgrund [6]. Jeweils mehr als ein Drittel berichteten von Bowel Urgency und/oder der Angst vor Urgency-assoziierten Unfällen, die zu einer sinkenden Teilnahme an Arbeit und Schule, gesellschaftlichen Veranstaltungen und/oder sportlichen/körperlichen Aktivitäten führte [7]. Mehr als drei Viertel der befragten Patientinnen und mehr als die Hälfte der befragten Patienten gaben an, aufgrund ihrer mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa sexuelle Aktivität zu vermeiden oder einzuschränken, wobei Bowel Urgency hierfür als Hauptgrund angegeben wurde [8]. Tabus brechen – Kommunikation fördern [6] Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Arzt-Patienten-Kommunikation bei Colitis ulcerosa verbesserungsfähig ist. Der offene Dialog über die Symptome ist der Anfang für eine gute Zusammenarbeit und möglichst optimierte Therapie. Literatur

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Die CONFIDE-Studie: Tabuthema Bowel Urgency ansprechen

„Manchmal gehe ich wegen des Stuhldrangs nirgendwo hin.“ (Mod. nach [1]) Mit solchen Worten schildern viele Colitis ulcerosa-Patientinnen und -Patienten, die an Bowel Urgency leiden, ihre Erlebnisse. Bowel Urgency (imperativer Stuhldrang) beschreibt das plötzliche, sofortige und dringende Bedürfnis, den Darm zu entleeren [2] und ist ein Schlüsselsymptom bei Colitis ulcerosa [3]. Studien zeigen, dass mehr als 80 % der Patientinnen und Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) davon betroffen sind [2-5]. In der Literatur findet sich die sogenannte „Aufschubzeit“ als Indikator für den Schweregrad von Bowel Urgency. Sie beschreibt die Zeit, in der der Stuhlgang aufgeschoben werden kann, nachdem die Dringlichkeit verspürt wurde [5]. Bei 54 % der Betroffenen beträgt diese Zeit weniger als 5 Minuten [5]. in schweren Fällen jedoch weniger als 30 Sekunden [6]. Um einer Inkontinenz vorzubeugen, entwickelt sich dadurch eine Art Zwang, zur Toilette zu gehen, wann immer eine Dringlichkeit vorliegt [7]. Es wird deutlich: Die Erkrankung hat physische sowie psychische Auswirkungen, die die Lebensqualität beeinträchtigen können [8]. Bowel Urgency: Sicht der Betroffenen Für Betroffene hat Bowel Urgency eine enorme Wichtigkeit: Sie wird als eines der lästigsten, am meisten störenden und wichtigsten Symptome bei CU beschrieben [9-12]. Symptome wie abdomineller Schmerz, Blut im Stuhl und erhöhter Stuhlfrequenz werden von Patientinnen und Patienten im Vergleich als weniger wichtig eingestuft [13, 14]. Aktuelle Daten zeigen, dass fast 40 % der Patientinnen und Patienten unter Bowel Urgency leiden, obwohl sie sich bezüglich der Symptome Stuhlfrequenz und rektale Blutungen in Remission befinden [15]. Etwa 70 % der Patienten mit CU fühlen sich in ihrem alltäglichen Leben beeinträchtigt (Abb.1) [16]. Bowel Urgency: klinische Bedeutsamkeit Der zugrundeliegende Pathomechanismus von Bowel Urgency ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Es besteht jedoch ein Zusammenhang mit chronischen Entzündungsprozessen, welche sich unter anderem auf den Muskeltonus im Enddarm auswirken. Bowel Urgency kann so mit einer Überempfindlichkeit und Fehlfunktion des Rektums verbunden sein [21]. Die chronische Entzündung kann auch durch die Entwicklung einer submukösen Fibrose das Auftreten von Bowel Urgency begünstigen [22-25]. Trotz der Wichtigkeit für Patientinnen und Patienten wird Bowel Urgency in vielen klinischen Studien und auch im Prozess der Arzneimittelregistrierung nicht berücksichtigt [26]. Daten aus aktuellen Studien deuten jedoch auf eine hohe klinische Bedeutsamkeit des Symptoms hin. So korreliert Bowel Urgency bei Colitis ulcerosa mit der Krankheitsaktivität, Lebensqualität und Biomarkern, wie beispielsweise dem C-reaktiven Protein (CRP) [3, 27-28]. Die Abwesenheit von Bowel Urgency ist mit einer signifikant verbesserten, CED-verbundenen Lebensqualität sowie mit einem verbesserten klinischen und endoskopischen Outcome assoziiert [27]. Die Kommunikation zu Bowel Urgency Viele Betroffene berichten nicht vom Ausmaß der Symptomatik, unter dem sie leiden. Vor allem das Vorliegen von Bowel Urgency wird oft verschwiegen [29]. Hinzu kommt, dass Ärztinnen und Ärzte oft nicht nach diesem Symptom fragen [29], obwohl eine einfache Nachfrage einen großen Unterschied für die Patientinnen und Patienten machen könnte. Ideale ärztliche Konsultation sollte die Erhebung subjektiver Parameter, wie beispielsweise der Bowel Urgency, zusätzlich zu den Bluttests beinhalten [30]. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass eine positive Beziehung zwischen Patientinnen/Patienten und Ärztinnen/Ärzten mit guter Kommunikation wichtig für die Optimierung der gesundheitlichen Outcomes bei chronischen Erkrankungen wie CU ist [31]. Literatur

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Infocenter

Nach der Pandemie wieder an die Standardimpfungen denken

Umfangreiche Informationen rund ums Impfen beim Robert Koch-Institut und bei der Ständigen Impfkommission

Fachkraft für Impfmanagement – Qualifikation von MFA jetzt über Landesärztekammern möglich

Infektionskrankheiten in Europa – neues Rahmenwerk für die Surveillance

Informationen der Europäischen Union rund ums Impfen

Innovativer Wirkmechanismus mit reversibler Bindung

Die CONFIDE-Studie: Tabuthema Bowel Urgency ansprechen

Bowel Urgency – Was es ist und wie es CED-Betroffene beeinflusst

Infocenter

Nach der Pandemie wieder an die Standard­impfungen denken

Umfangreiche Informationen rund ums Impfen beim Robert Koch-Institut und bei der Ständigen Impfkommission

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Infektions­krankheiten in Europa – neues Rahmen­werk für die Surveil­lance

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Innovativer Wirkmechanismus mit reversibler Bindung

Die CONFIDE-Studie: Tabuthema Bowel Urgency ansprechen

Bowel Urgency – Was es ist und wie es CED-Betroffene beeinflusst

Nach der Pandemie wieder an die Standardimpfungen denken

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Infektionskrankheiten in Europa – neues Rahmenwerk für die Surveillance