Corona: Änderung des COVID-Symptomprofils während der Pandemie

Köln – Das Symptomprofil von COVID-19 hat sich mit Auftreten der Subvarianten des Coronavirus SARS-CoV-2 verändert. Während der vollständige Geruchs- und Geschmacksverlust zu Beginn der Pandemie ein Kennzeichen von COVID-19 war, litten Patienten mit den Omikronsubvarianten BA.1 und BA2. deutlich seltener unter diesen Beschwerden, dafür klagten sie mehr über Halsschmerzen.
Ann-Sophie Lehfeld und Co-Autoren vom Robert-Koch-Institut (RKI) sind nun der Frage nachgegangen, welche Symptome bei einer Omikron-BA.5-Infektion vorherrschen (DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0018). Das Autorenteam wertete dazu die Daten des deutschen Meldesystems aus.
Diese basieren auf PCR-positiven Fällen (PCR, Polymerasekettenreaktion), die von den Gesundheitsämtern erfasst und an das RKI übermittelt werden. Bis zur Kalenderwoche 48/2022 wurden 9.200.000 symptomatische Fälle gemeldet, darunter 1.400.282 Fälle, die während der Omikron-BA.5-dominierten Phase auftraten.
Über alle Varianten waren Husten und Schnupfen die am häufigsten genannten Symptome. Dem gegenüber verdoppelte sich der Anteil der Patienten mit Halsschmerzen bis zum Auftreten von Omikron-BA.5 in allen Altersgruppen.
Zudem kam es beim Übergang der BA.2- zur BA.5-dominierten Phase zu einem deutlichen Anstieg der Fieberrate. Die Anteile von Geruchs- und Geschmacksverlust sanken beim Übergang von der Delta- zur Omikron-dominierten-Phase und blieben auch während der BA.5-Dominanz auf einem relativ niedrigen Niveau.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass das Symptomprofil bei Omikron-BA.5 zunehmend grippeähnlicher wird und sich zunehmend dem anderer Atemwegserkrankungen, insbesondere Influenza, annähert. Für Hausärzte, so das Autorenteam, werde es daher zunehmend wichtiger, auf SARS-CoV-2 und Influenza zu testen, damit vulnerable Personen frühzeitig behandelt werden könnten.
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