COVID-19: Studie findet Hinweise auf längere Ausscheidung in Faeces und Sputum

Peking − Patienten, die von COVID-19 genesen sind, können möglicherweise weiterhin Viren in den Faeces oder über das Sputum ausscheiden. Dies berichten chinesische Mediziner in den Annals of Internal Medicine (2020; doi: 10.7326/M20-0991).
Die Diagnose einer aktiven Infektion mit SARS-CoV-2 wird derzeit durch den Nachweis von Virusgenen in Abstrichen aus dem Nasopharynx gestellt. Die Viren sind jedoch auch im Blut, in den Faeces und im Urin nachgewiesen worden. Ein Team um Fujie Zhang vom Ditan Hospital in Peking hat die Daten von 22 Patienten ausgewertet, bei denen nach der Entlassung aus der Klinik Sputum und Stuhlproben untersucht worden waren. Sie stammen aus einer Gruppe von 133 Patienten, die an der Klinik behandelt worden waren.
Die Patienten waren entlassen worden, nachdem sie länger als 3 Tage fieberfrei waren, keine Atemwegsbeschwerden mehr hatten, die Lungenentzündung in der Computertomografie sich zurückgebildet hatte und 2 Rachenabstriche im Abstand von mindestens 24 Stunden negativ ausgefallen waren.
Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen waren die Viren bis zu 39 Tage nach dem letzten negativen Abstrich in einzelnen Sputumproben nachweisbar. In Stuhlproben wurden die Viren bis zu 13 Tage nach der Entlassung gefunden.
Die Studie deutet darauf hin, dass eine unbekannte Anzahl von Patienten nach einem negativen Rachenabstrich noch Viren ausscheidet. Unklar ist laut Zhang allerdings, ob von den Genesenden ein Infektionsrisiko für andere Menschen ausgeht.
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