Deutlich weniger Patienten mit Myokardinfarkt in den Krankenhäusern während des Lockdowns

Dtsch Arztebl Int 2021; 118: 449–455
Köln – Die Inzidenz der Einweisungen von Patienten mit Myokardinfarkt war während des Lockdowns in der COVID-19-Pandemie deutlich rückläufig. Dies zeigt eine aktuell im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichte Metaanalyse (
; online first). Wurden vor dem Lockdown täglich durchschnittlich rund 41 Patienten mit Herzinfarkt eingewiesen, ging während des Lockdowns diese Zahl um 64 Prozent auf rund 15 Patienten pro Tag zurück.
Demgegenüber konnten die Autoren keinen signifikanten Unterschied bei der Zeit vom Symptombeginn bis zum medizinischen Erstkontakt und bei der Zeit von der Klinikaufnahme bis zur Herzkatheter-Untersuchung feststellen.
Auch zeigte die Metaanalyse im Vergleich der beiden Zeiträume keinen relevanten Effekt bei der Mortalität der Patienten mit Myokardinfarkt. Dies deute darauf hin, dass insgesamt eine zeitgerechte medizinische Versorgung von Herzinfarktpatienten habe aufrechterhalten werden können.
Insgesamt wurden in die Metaanalyse 81.163 Patienten aus 27 Studien eingeschlossen, 71.061 Patienten aus der Zeit vor der COVID-19-Pandemie und 10.102 Patienten während des Lockdowns.
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