ECDC: Virusvarianten haben Hospitalisierungsrisiko in Europa erhöht

Stockholm – Infektionen mit den 3 besorgniserregenden Varianten (VOC), die erstmals in Großbritannien (B.1.1.7), Südafrika (B.1.351) und Brasilien (P.1) entdeckt wurden, waren in mehreren europäischen Ländern mit einer Zunahme von Hospitalisierungen und Intensivbehandlungen verbunden.
Dies geht aus einer Analyse des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) in Eurosurveillance (2021; DOI: 10.2807/1560-7917.ES.2021.26.16.2100348) hervor.
Die Datenbank TESSy („The European Surveillance System“), die unter anderem Daten zu SARS-CoV-2 sammelt, hat die Mitgliedsländer vor Weihnachten um Meldungen zu den 3 VOC gebeten. Eine größere Anzahl von Meldungen ist aus 7 Ländern (Estland, Finnland, Irland, Italien, Luxemburg, Portugal und Zypern) eingetroffen, die ein Team um Cornelia Adlhoch vom ECDC in Stockholm jetzt ausgewertet hat. Die Studie umfasst den Zeitraum zwischen den Wochen 38/2020 und 10/2021, in dem 19.995 VOC gemeldet wurden.
Im Vergleich zu Patienten, die mit einem Nicht-VOC-Virus infiziert waren, war das Risiko einer Krankenhauseinweisung bei B.1.1.7-Fällen 1,7 Mal höher, während es bei B.1.351 3,6 Mal höher und bei P.1 2,6 Mal höher war. Demnach geht von der südafrikanischen und der brasilianischen Variante ein höheres Risiko aus als von der britischen Variante, die inzwischen das Infektionsgeschehen in den meisten europäischen Ländern beherrscht (während B.1.351 und P.1 relativ selten sind.)
Auch das Risiko von Intensivbehandlungen war bei den neuen Varianten höher. Nach der Analyse von Adlhoch werden Patienten, die sich mit B.1.1.7, B.1.351 beziehungsweise P.1 infiziert haben, 2,3-, 3,3- und 2,2-fach häufiger auf Intensivstation behandelt.
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