Medizin

Lombardei: Auch nach 3/4 Jahr nur wenige Reinfektionen

  • Montag, 31. Mai 2021
/Corona Borealis, stock.adobe.com
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Mailand – In der Region um Mailand, die während der 1. Welle am stärksten von COVID-19 betroffen war, haben sich bisher nur wenige Menschen ein 2. Mal mit SARS-CoV-2 infiziert, wie ein Beitrag in JAMA Internal Medicine (DOI: 10.1001/jamainternmed.2021.2959) zeigt.

Die Lombardei war der erste Hotspot von COVID-19 in Europa. In einem Labor in Magenta bei Mailand, das für 4 Kliniken mit einem Einzugsgebiet von 470.000 Einwohnern zuständig ist, wurden ab Februar mehr als 122.000 PCR-Tests auf SARS-CoV-2 durchgeführt. Viele Menschen wurden im Verlauf des Jahres mehrmals getestet.

Unter 1.579 Personen, die bis Juli 2020 positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, infizierten sich 5 im Mittel 280 Tage später ein 2. Mal: 4 Erkrankungen verliefen milde 1 Patient wurde im Krankenhaus behandelt. Nicola Mumoli vom Ospedale Fornaroli in Magenta errechnet eine Inzidenzdichte von 1,0 auf 100.000 Perso­nenjahre mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,5 bis 1,5).

Im Vergleich dazu infizierten sich 528 von 13.496 Personen, bei denen im letzten Jahr ein PCR-Test negativ ausgefallen war. Dies ergibt eine Inzidenzdichte von 15,1 (14,5 bis 15,7). Mumoli ermittelt eine adjustierte Rate Ratio von 0,06 (0,05 bis 0,08).

Damit hätte eine Infektion mit SARS-CoV-2 über mindestens ein 3/4 Jahr eine Schutzwirkung von 94 % erzielt. Dass es erneut zu Infektionen kam, zeigt jedoch, dass es auch in der Lombardei nicht zu einer Herdenimmunität gekommen ist, so dass auch dort die Bevölkerung einen Impfschutz benötigt.

rme

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