REGN-COV2: EMA gibt grünes Licht für Coronaantikörpermittel

Den Haag – Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA befürwortet die vorläufige Anwendung des zur Behandlung von COVID-19-Erkrankungen eingesetzten Antikörpermittels REGN-COV2.
Das Mittel des US-Unternehmens Regeneron kann nach Einschätzung der EMA von heute bereits vor Marktzulassung zur Behandlung von COVID-19-Patienten eingesetzt werden, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen ein hohes Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs besteht.
Die Bundesregierung hatte im Januar bereits 200.000 Dosen Antikörpermittel für 400 Millionen Euro gekauft. Laut Bundesgesundheitsministerium handelt es sich dabei neben REGN-COV2 auch um das Mittel Bamlavinimab.
Beide Mittel haben in den USA bereits eine Notfallzulassung erhalten, nicht aber in der EU. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zufolge sollten sie dennoch in Deutschland als erstem Land in der EU bereits eingesetzt werden.
REGN-COV2 hatte im vergangenen Oktober weltweite Bekanntheit erlangt, nachdem der damalige US-Präsident Donald Trump mit diesem Antikörpercocktail behandelt worden war. Das Mittel ist eine Kombination aus zwei speziell entwickelten Antikörpern, Casirivimab und Imdevimab, die sich an das sogenannte Spikeprotein des Coronavirus SARS-CoV-2 binden und so dessen Struktur deformieren können.
Die Antikörper sollen das Vordringen der Viren in die menschlichen Zellen und ihre Vermehrung bremsen. Regeneron hatte im Januar erklärt, dass sein Mittel auch gegen die britische Variante des Coronavirus voll wirksam sei. Bei der südafrikanischen Coronavariante schlage allerdings einer der zwei in dem Mittel enthaltenen Antikörper nur begrenzt an.
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