Medizin

SARS-CoV-2: Infektion hinterlässt bei Kindern längere Immunität

  • Montag, 21. März 2022
/Angelov, stock.adobe.com
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Houston – Fast alle Kinder und Jugendliche hatten in einer Prävalenzstudie aus den USA noch mehr als 7 Monate nach einer Infektion mit der Alpha- und Delta-Variante Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut. Die Ergebnisse wurden in Pediatrics (2022; DOI: 10.1542/peds.2021-055505) publiziert.

Der „Texas Coronavirus Antibody REsponse Survey“ (CARES) begleitet seit Oktober 2020 eine Gruppe von 218 Kindern, bei denen alle 2 bis 3 Monate eine Blutprobe auf Antikörper gegen das Nucleoprotein von SARS-CoV-2 untersucht wird.

Der Test weist mit einer Sensitivität und Spezifität von mehr als 97 % eine früh­ere Infektion sicher nach. Beim 1. Test wurde 1/3 (34,4 %) der Kinder im Durchschnitts­alter von 12,8 Jahren positiv getestet, was auf eine frühe hohe Durchseuchung in dem US-Staat hindeu­tet.

Wie Sarah Messiah vom Health Science Center der Universität von Texas in Houston und Mitarbeiter be­richten, waren 96 % der Kinder auch bei der 3. Blutentnahme nach median 7,2 Monaten noch seropo­sitiv. Sie verfügten demnach zumindest über einen Restschutz vor einer erneuten Infektion. Nur 2 Kinder re­konvertierten von einem positiven zu einem negativen Test.

Da eine Impfung, die bei den mRNA-Impfstoffen mit dem Spikeprotein erfolgt, keine Antikörper gegen das Nucleoprotein erzeugt, erlaubt die Studie keine Aussage über den Impfschutz. Es waren zu Beginn der Studie ohnehin nur wenige Kinder geimpft.

Da keine Antikörpertiter bestimmt wurden, bleibt offen, inwiefern die Antikörper vor einer erneuten In­fektion oder Erkrankung schützen, die mit einem genetisch veränderten Virus erfolgt, das sich allerdings im Nucleoprotein weniger unterscheidet.

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass auch beim 3. Termin noch mehr als die Hälfte der Kinder (57,9 %) keinen Kontakt zum Virus hatte, so dass die Zahl der unge­schützten Kinder hoch ist. Messiah rät deshalb, das Angebot einer Impfung anzunehmen.

rme

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