Medizin

WHO stoppt COVID-19-Tests mit HIV-Mittel bei Infizierten

  • Montag, 6. Juli 2020
/lenets_tan, stock.adobe.com
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Genf – Patienten mit COVID-19 werden im Rahmen einer von der Weltgesundheitsorgani­sa­tion (WHO) koordinierten Studie ab sofort nicht mehr mit Lopinavir/Ritonavir behan­delt, das gegen HIV entwickelt worden war.

Ausschlaggebend seien keine Sicherheitsbedenken, betonte eine WHO-Sprecherin vor­ges­tern in Genf. Vielmehr habe sich gezeigt, dass die Mittel bei den Patienten praktisch keinen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit hatten.

Dasselbe gelte für das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin. Das Ende der Tests damit hatte die WHO schon am 17. Juni angekündigt. Hydroxychloroquin war in den Schlagzeilen, weil US-Präsident Donald Trump es mehrfach angepriesen hatte.

Es gehe nur um die Tests bei schwerkranken Patienten, die wegen der durch das Corona­virus ausgelösten Krankheit COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden, betonte die WHO. Andere mögliche Tests solcher Mittel etwa zur Verbeugung gegen eine Erkrankung seien nicht betroffen.

In der Solidaritätsstudie werden Testergebnisse bei rund 5.500 Patienten in 39 Ländern verglichen. Getestet wird, ob bereits vorhandene Mittel den Verlauf der COVID-19-Erkran­kung positiv beeinflussen können.

Tests mit weiteren Mitteln gehen weiter, etwa mit dem ursprünglich gegen die Viruser­kran­kung Ebola entwickelten Mittel Remdesivir und dem Entzündungshemmer Dexame­tha­son.

Remdesivir hatte in einer anderen Studie den schweren Krankheitsverlauf abgemildert und die Krankheitsphase verkürzt. Es wurde gerade als erstes Medikament gegen CO­VID-19 in der EU zugelassen.

dpa

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