ABDA begrüßt Grippeimpfungen in Apotheken
Berlin – Die seitens der Ampelkoalition vorgesehene Einbindung der Apotheken in die Durchführung von Grippeschutzimpfungen wird von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) begrüßt.
Die geplante regelhafte Möglichkeit von Grippeimpfungen in Apotheken war heute Thema einer Anhörung des Gesundheitsausschusses des Bundestages. Ärztliche Verbände hatten die vorgesehene Neuregelung bereits im Vorfeld der Anhörung unisono abgelehnt.
Gegen die Übertragung des Impfrechtes auf nicht-ärztliche Professionen sprachen sich gestern unter anderem die Bundesärztekammer (BÄK), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), der Hausärzteverband sowie der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (Spifa) aus.
Es sei kontraproduktiv, das hohe Qualitätsniveau von Impfleistungen in Deutschland zu senken und das Impfrecht neben Ärzten auch auf andere Professionen aus dem Gesundheitswesen zu übertragen, hatte BÄK-Präsident Klaus Reinhardt gestern gesagt.
Die Durchführung von Impfungen sei eine ganz zentrale ärztliche Leistung, erklärte Gassen. „Das Impfen in Apotheken ist die Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat“, kritisierte er. „Alle bisherigen Versuche, das Impfen in Apotheken zu etablieren, haben nicht funktioniert. Trotz aller Bewerbung durch ABDA und regelrechter Lobbyarbeit durch die Politik nehmen die Menschen Impfangebote in Apotheken kaum wahr“, so Gassen.
Zum Pflegebonusgesetz, das sich im parlamentarischen Verfahren befindet, wurde jüngst ein Änderungsantrag vorgelegt, welcher für Apotheken die Möglichkeit vorsieht, unabhängig von Modellvorhaben einen Zugang zu Grippeschutzimpfungen anzubieten. Voraussetzung dafür soll eine ärztliche Schulung sein.
Sebastian Schmitz, Hauptgeschäftsführer der ABDA, betonte heute im Rahmen der Anhörung, Grippeschutzimpfungen in Apotheken könnten „einen zusätzlichen Beitrag“ leisten, um die Impfquote zu erhöhen.
Erfahrungen aus anderen Ländern würden zeigen, dass sich Impfdurchführungen in Apotheken bewähren. Durch das gemeinsame Impfen von Ärzten und Apothekern ließen sich die Impfzahlen steigern.
Schmitz zeigte sich überzeugt, dass die Apotheker für die Aufgabe „bestens qualifiziert“ sind. Notwendige Zusatzqualifikationen würden durch die geplanten Schulungen sichergestellt.
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