Allgemeine Impfpflicht: Mögliche Wege für die Politik und praktische Tipps für Ärzte

Berlin – Die Debatte um eine allgemeine Impfpflicht zur Vermeidung einer starken fünften Welle der Pandemie nimmt Fahrt auf. Bislang hatten viele Ärzte sowie Forschende aus Medizin, Psychologie und Gesundheitskommunikation eine Impflicht gegen SARS-CoV-2 nicht unterstützt, sondern auf eine informierte, evidenzbasierte Impfentscheidung gesetzt.
„Aufgrund der zu erwartenden hohen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Kosten und Belastungen, die das Fehlen einer Impfpflicht und damit eine zu niedrige Impfquote mit sich bringt, empfehlen wir jedoch nun, umgehend Beratungen über das Design, die Umsetzung, die rechtliche Grundlage und die Abfederung möglicher Folgen zu beginnen", sagt Cornelia Betsch, Professorin für Gesundheitskommunikation an der Uni Erfurt und Leiterin des COVID-19 Snapshot Monitorings.
Im Deutschen Ärzteblatt (DÄ) beleuchten Betsch und Kolleginnen und Kollegen nun verschiedene Möglichkeiten einer Impfpflicht sowie Vor- und Nachteile.
Trotz aktuell steigender Impfbereitschaft sei derzeit nicht abzusehen, dass die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geforderten Impfquoten für die künftige Kontrolle des SARS-CoV-2 Virus mit den bisherigen Maßnahmen zur Steigerung der Impfbereitschaft erreicht werden können, meinen die Autoren. Sie halten inzwischen die mit einer Impfpflicht verbundene Einschränkung der individuellen Entscheidungsfreiheit für gerechtfertigt.
Dennoch entbinde auch eine Impfpflicht nicht von der Notwendigkeit einer guten und gesicherten Aufklärung. So sollten Ansätze der Massenkommunikation um Ansätze der interpersonellen Kommunikation ergänzt werden. Auch hierfür gibt Betsch im Deutschen Ärzteblatt praktische Tipps.
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