Ausbildungsreform in der Physiotherapie in politischer Warteschleife

Berlin – In der Politik besteht Einigkeit darüber, dass die Ausbildung künftiger Physiotherapeuten reformiert werden muss. Ein entsprechender Referentenentwurf zur Reform der Berufe in der Physiotherapie befindet sich aber „seit längerer Zeit in der Abstimmung innerhalb der Bundesregierung“, wie es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke im Bundestag heißt.
Die augenblickliche Ausbildungsordnung beruht auf dem Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) aus dem Jahr 1994. Dieses entspreche nicht mehr den Anforderungen an eine zeitgemäße Ausbildung, so die Bundesregierung in ihrer Antwort.
Physiotherapeuten müssten den Anforderungen der komplexer werdenden Gesundheitsversorgung durch „qualitativ hochwertige, stärker wissenschaftlich ausgerichtete, auf evidenzbasierten Konzepten beruhende und gleichzeitig praxisnahe Ausbildungen begegnen können“.
Dazu dienten auch primärqualifizierende Studiengänge in der Physiotherapie. Wie viele Personen allerdings im Augenblick eine solche „hochschulische Erstausbildung in der Physiotherapie“ absolvieren, ist laut der Antwort unbekannt.
Die Bundesregierung macht auch keine Angaben dazu, wann es konkret mit der Reform weitergeht. Deshalb seien die eigentlich nur bis Ende vergangenen Jahres geltenden Modellklauseln für primärqualifizierende Studiengänge in der Physiotherapie durch unbefristete Regelungen ersetzt worden.
„Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Modellvorhaben in der Physiotherapie werden umfassend in den Novellierungsprozess einfließen“, verspricht die Bundesregierung in ihrer Antwort.
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