Physiotherapie soll weiterentwickelt werden

Berlin – Mit einer umfassenden Reform soll die Physiotherapieausbildung an die Anforderungen einer komplexer gewordenen Gesundheitsversorgung angepasst, zukunftsgerecht weiterentwickelt sowie zeitgemäßer und attraktiver ausgestaltet werden.
Der dem Deutschen Ärzteblatt vorliegende Referentenentwurf für ein Physiotherapieberufereformgesetz (PhyThBRefG) sieht im Ergebnis eine Teilakademisierung der Berufe in der Physiotherapie vor.
Es bliebe also zum einen beim berufsfachschulischen Beruf in der Physiotherapie. Dieser soll „mindestens dieselben Aufgaben in der Versorgung abdecken“ wie die bisherigen Berufe in der Physiotherapie.
Zusätzlich soll eine hochschulische Ausbildung geschaffen werden, die „darüberhinausgehende Kompetenzen umfasst und als zentrales Element insbesondere zur eigenverantwortlichen Durchführung heilkundlicher Maßnahmen auf dem Gebiet der Physiotherapie führt“.
Im Gesetzentwurf heißt es dazu, dies könne perspektivisch auch eine Heilmittelversorgung in der Physiotherapie im Direktzugang ermöglichen.
Eine Vollakademisierung in der Physiotherapie komme laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) nach „eingehender Prüfung nicht in Betracht“.
Dies vor allem aufgrund der Größe der Berufsgruppe, der Möglichkeit einer sinnvollen Stufung der Kompetenzen bezogen auf die Versorgungsleistungen und des hohen Fachkräftebedarfs. Der Zugang zur Ausbildung solle auch zukünftig möglichst vielen Ausbildungsinteressierten offenstehen, auch jenen mit mittlerem Schulabschluss.
Zudem sehen die Planungen vor, für den berufsfachschulischen Beruf in der Physiotherapie die verpflichtende Zahlung einer angemessenen Ausbildungsvergütung einzuführen und die Nichtigkeit von Vereinbarungen für Schuldgeldzahlungen zu regeln.
Zur weiteren Perspektive heißt es, nach der Reform in der Physiotherapie seien auch die Berufsgesetze in weiteren Gesundheitsberufen sukzessive weiterzuentwickeln. Dies soll in der Logopädie bis 2026 und in der Ergotherapie bis 2027 erfolgen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: