Politik

Bayernweiter Ansturm auf Impfaktionen mit Astrazeneca

  • Donnerstag, 15. April 2021
/picture alliance, Armin Weigel
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München – Zahlreiche Kommunen in Bayern ermöglichen ihren Bürgern ab 60 Jahren noch bis zum 18. April kurzfristige Impftermine mit dem Impfstoff des Herstellers Astrazeneca. Die Nachfrage ist enorm.

Im Landratsamt Augsburg sei wegen der vielen Anrufe zeitweise die Telefonanlage ausgefallen, teilte ein Sprecher gestern mit. Ab dem 19. April wird Astrazeneca nur noch in Hausarztpraxen verwendet. In den Impfzentren sind dann keine Erstimpfungen mehr mit diesem Impfstoff möglich.

Im Landkreis Augsburg sollen am kommenden Wochenende 3.500 zusätzliche Dosen des Impfstoffes von Astrazeneca vergeben werden. Bei der Hotline des Landratsamtes seien am Tag des Registrierungsstartes am Dienstag exakt 225.493 Anrufe eingegangen, davon rund 155.000 in der ersten Stunde.

Bis zum Abend seien dann 3.200 der 3.500 Termine vergeben gewesen, so Landrat Martin Sailer (CSU). Die Telefonanlage sei zwischenzeitlich außer Gefecht gesetzt gewesen.

Die Nachfrage habe gezeigt, „dass das Vertrauen in das Vakzin von Astrazeneca berechtigterweise wei­terhin sehr hoch ist. Solche Aktionen stimmen mich zuversichtlich und dankbar“, sagte Sailer. Der Frust der Bürger, die keinen Termin bekommen haben, sei verständlich.

Es sei klar gewesen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen würde. „Entscheidend war für uns je­doch, dass wir auf pragmatischem und unbürokratischem Wege zu weiteren Impfungen kommen – denn einzig der kontinuierliche Impffortschritt wird uns in der Coronapandemie voranbringen.“

Sonderimpfaktionen gibt es beispielsweise auch in den Landkreisen Kronach, Neumarkt in der Oberpfalz, Bayreuth und Berchtesgadener Land. In letzterem läuft die Impfaktion noch bis Ende dieser Woche.

Die Resonanz sei positiv, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Allein am Samstag seien 1.200 der mehr als 3.000 Termine vergeben worden. Gestern waren noch etwa 900 Termine frei. Landrat Bernhard Kern (CSU) sprach von einer „einmaligen und unkomplizierten Möglichkeit, schnell einen Impftermin zu erhalten“.

Nach Berichten über Nebenwirkungen waren die Altersempfehlungen für Astrazeneca geändert worden. Zuletzt hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlen, in Deutschland das Präparat nur noch Menschen ab 60 Jahren zu spritzen.

dpa

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