Politik

Behörde räumt Fehler bei angeblichen Schallbelastungen durch Windräder ein

  • Mittwoch, 21. April 2021
/picture alliance, Arne Dedert
/picture alliance, Arne Dedert

Berlin – Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) steht wegen einer offensichtlich fehlerhaften Studie zu angeblichen Schallbelastungen durch Windkraftanlagen in der Kritik.

Laut einem Bericht der Zeit wurden in einer Untersuchung der dem Bundeswirtschaftsministerium unter­stellten Behörde Belastungen durch unhörbaren Infraschall deutlich höher angegeben als tatsächlich von den Anlagen abgegeben, nämlich mit 100 Dezibel statt mit 64 Dezibel.

Die erstmals 2009 veröffentlichte Studie wird bis heute bundesweit häufig von Windkraftgegnern als ein Beleg für Gesundheitsgefahren angeführt, die von Windkraftanlagen ausgehen würden.

Abweichende wissenschaftliche Erkenntnisse waren laut Zeit jahrelang vom BGR nicht berücksichtigt worden. Der Erlanger Physiker Martin Hundhausen sprach in der Zeit von einem „systematischen Fehler“ in der Studie der Behörde, der dieser längst habe auffallen müssen.

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) kritisierte das Verhalten der BGR scharf. „Bundesbehör­den müssen ihre Aussagen wissenschaftlich fundiert treffen und dürfen nicht zum Stichwortgeber der Energiewendegegner werden“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter der Zeit.

Der gemessene Infraschall von Windenergieanlagen sei – anders als von Windkraftgegnern oft mit Ver­weis auf die Studie behauptet – weder gefährlich noch in irgendeiner Weise schädlich.

Die Behörde räumte laut Zeit den Fehler auf Nachfrage ein. Dieser ist demnach auf eine falsche Pro­gram­­mierung bei der Berech­nung zurückzuführen. Geplant seien nun neue Messreihen an „modernen Windanlagen“.

afp

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