Bei Teilhabe von Menschen mit Behinderung besser werden

Berlin – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat mehr Fortschritte bei der Beteiligung von Menschen mit Behinderungen angemahnt. Dies gelte für Deutschland und Europa, sagte er heute zum Auftakt des Europäischen Inklusionsgipfels in Berlin.
In der Coronakrise zeige sich auch ein neuer Gemeinsinn, durch den das soziale Europa noch stärker werden könne. Dies sei eine Chance für die Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft.
Zugleich sei die Pandemie aber gerade für Menschen mit Behinderungen eine große Belastung, erklärte Heil. Sie würden etwa um ihre Gesundheit bangen oder zusätzliche Barrieren durch Schutzmaßnahmen wie Masken erfahren.
Auch seien Hilfsangebote und soziale Kontakte stark eingeschränkt. „Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Einschränkungen dauerhaft dazu führen, dass Menschen mit Behinderungen noch weiter oder ins soziale Abseits geraten“, warnte der Minister.
Heil warb für einen inklusiven Arbeitsmarkt, der nicht nur ein Gewinn für Betroffene, sondern auch ein Beitrag zur Fachkräftesicherung sei. Die Digitalisierung schaffe zudem neue Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen, allerdings müssten Angebote dafür barrierefrei sein. Die Idee sei, aus technischem auch sozialen Fortschritt zu machen. Auch Demokratie brauche Inklusion. Mitbestimmung sei eine Frage der Menschenwürde.
Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, sagte, Inklusion sei ein wichtiger Faktor, wenn es um Menschenrechte und Teilhabe in Europa gehe. In der EU lebten 87 Millionen Menschen mit Behinderungen, die die gleichen Rechte hätten wie alle anderen auch. Demokratie und Inklusion seien zwei Seiten derselben Medaille.
EU-Gleichstellungskommissarin Helena Dalli kündigte an, dass die Kommission Anfang 2021 eine neue Strategie für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen auf den Weg bringen werde. Diese sei das wichtigste Instrument, um gleichberechtigte wirtschaftliche und soziale Inklusion zu fördern.
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