Bremen wird zu Modellregion für die Krebsprävention

Bremen – Bremen wird zu Modellregion im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs. In dem kleinsten Bundesland wollen Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS untersuchen, wie sich Krebs effektiv verhindern lässt.
„Eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Krebs liegt in der Primärprävention, also der Vorbeugung einer Krebserkrankung und der damit verbundenen Präventionsforschung. Daher finde ich es extrem wichtig und wertvoll, dass dieses wichtige Modellprojekt im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs in Bremen durch das BIPS initiiert wurde“, begrüßte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) das Vorhaben.
Das Vorhaben gliedert sich in drei Phasen: Im ersten Jahr erfolgt eine systematische Bestandsaufnahme des Status quo bei Krebsprävention und -früherkennung in Bremen. In den darauffolgenden Jahren sollen verschiedene Maßnahmen zur Krebsprävention und -früherkennung in der Modellregion flächendeckend umgesetzt und evaluiert werden.
„Seit langem ist bekannt, dass mindestens 40 Prozent der Krebserkrankungen auf veränderbare Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und Übergewicht zurückzuführen sind“, erläuterte Ulrike Haug, Leiterin der Abteilung Klinische Epidemiologie am BIPS und Initiatorin des Vorhabens.
Früherkennungsmaßnahmen wie die Darmspiegelung könnten Krebsfälle und Krebstodesfälle verhindern. „Das alleinige Wissen um das Potenzial der Krebsprävention reicht jedoch nicht aus. Entscheidend ist es, Krebsprävention in der Bevölkerung wirksam umzusetzen und dabei die verschiedenen Lebenswelten und Lebensphasen im Blick zu haben“, betonte sie.
Die Forschung in der Modellregion solle Wege zeigen, wie Regionen das Potenzial der Krebsprävention und -früherkennung bestmöglich und dauerhaft ausschöpfen könnten.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte im Jahr 2019 gemeinsam mit weiteren Partnern die „Nationale Dekade gegen Krebs“ ins Leben gerufen. In der Initiative arbeiten Vertreter aus Politik, Krebsforschung, Gesundheitswesen, Wirtschaft, Patientenorganisationen und Gesellschaft zusammen.
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