Bund sieht gute Versorgung mit Hörgeräten

Berlin – Die Versorgung mit Hörgeräten ist in Deutschland nach Auffassung der Bundesregierung gut. Das geht aus ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hervor.
„Die Versorgungssituation der hörbeeinträchtigten Menschen aller Schwerhörigkeitsgrade mit Hörgeräten ist immer wieder Gegenstand von Betroffenenbefragungen, in denen die Hörgeräteversorgung in Deutschland durchgängig positiv bewertet wird“, schreibt die Bundesregierung darin.
Sie verweist auf eine internationale Vergleichsstudie, die das Züricher Marktforschungsunternehmen Anovum im Auftrag der Europäischen Vereinigung der Hörsystemhersteller und des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI) seit dem Jahr 2009 durchführt.
Danach waren im Jahr 2022 in Deutschland 41 Prozent der Personen mit einer subjektiv empfundenen Hörminderung mit einem Hörgerät versorgt. Der Großteil der nicht versorgten Personen gab dabei an, noch gut genug zu hören (60 Prozent) beziehungsweise dass der Hörverlust nicht schwerwiegend genug für eine Hörgeräteversorgung (58 Prozent) sei.
„Darüber hinaus erhielten nur rund 70 Prozent der Personen mit subjektiv empfundener Hörminderung tatsächlich eine Hörgeräteempfehlung von den aufgesuchten Fachärztinnen oder Fachärzten für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde“, heißt es in der Antwort auf die Kleine Anfrage.
In Deutschland gelten rund 255.000 Menschen aufgrund einer hochgradigen Schwerhörigkeit und rund 50.000 aufgrund von Taubheit als schwerbehindert.
Neben Prävention und Aufklärung sei bei Hörproblemen eine frühestmögliche medizinische Intervention sehr wichtig, heißt es in der Antwort. Daher hätten alle Neugeborenen einen Anspruch auf Teilnahme am Neugeborenenhörscreening.
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