Politik

Bund und Länder rechnen mit bis zu 1,3 Billionen Coronakosten für 2020

  • Montag, 4. Januar 2021
/Stockfotos-MG, stock.adobe.com
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Berlin – Staatshilfen und andere Ausgaben zur Bewältigung der Coronakrise könnten Bund und Länder im Jahr 2020 bis zu 1,3 Billionen Euro gekostet haben. Das geht aus einer Antwort des Finanzminis­te­ri­ums auf eine Anfrage von Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hervor. Zuerst hatte das Redaktionsnetz­werk Deutschland berichtet.

Allerdings sind in dieser Summe auch Garantien von rund 826,5 Milliarden Euro enthalten, die Bund und Länder gewährleisten und von denen man nicht weiß, in welcher Höhe sie überhaupt greifen müssen.
Auch erwartete Einnahmeausfälle durch weniger Steuern sind berücksichtigt.

Für das Jahr 2021 rechnet die Bundesregierung mit weiteren Coronafolgekosten von rund 184 Milliarden Euro, die aber auch nicht oder unvollständig in Anspruch genommene Gelder aus dem Jahr 2020 bein­hal­ten können.

Der Großteil der Coronaausgaben im Jahr 2020 belastet den Bund, der insgesamt 397,1 Milliarden Euro bereitstellte. Länder und Gemeinden beteiligten sich mit rund 82,8 Milliarden Euro. Die Sozialkassen zahlten 27 Milliarden Euro, wobei mit 25,5 Milliarden der größte Teil auf Arbeitslosen- und Kurz­arbei­tergeld entfiel.

Bartsch kritisierte, die Coronakrise werde „historisch teuer“, die Bundesregierung kümmere sich aber nicht darum, wer die Kosten tragen solle. „Wir brauchen endlich einen Finanzierungsplan für die Krise“, erklärte er.

Wenn nicht die Profiteure der Krise stärker in die Pflicht genommen würden, drohe 2021 und 2022 ein Steuer- und Kürzungshammer für die Mittelschicht. „Wir sollten das Grundgesetz anwenden und im Bundestag noch vor der Wahl einen Lastenausgleich beschließen“, forderte Bartsch.

„Wir brauchen eine einmalige Abgabe auf das Vermögen von Multimillionären und Milliardären, anstatt den kleinen Leuten ins Portemonnaie zu greifen.“

dpa

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