Politik

Bundesamt warnt vor Cyberangriffen auf Impfstoff­versorgung

  • Donnerstag, 17. Dezember 2020
/Sergey Nivens, stock.adobe.com
/Sergey Nivens, stock.adobe.com

Bonn – Die Coranapandemie hat nach Angaben des des Bundesamts für Sicherheit in der Informations­technik (BSI) das Risiko erfolgreicher Cyberangriffe auf Unternehmen erhöht.

Cyberkriminelle hätten flexi­bel auf die Pandemie reagiert und nutzten die allgemeine Verunsicherung der Unternehmen und der Bevölkerung gezielt aus, warnte BSI-Präsident Arne Schönbohm heute an­lässlich der Veröffentlichung eines gemeinsamem Lagebilds der deutschen und der französischen IT-Sicherheits­behörde. In beiden Ländern habe der coronabedingte Digitalisierungsschub für mehr An­griffsflächen gesorgt.

Insbesondere das Gesundheitswesen in beiden Ländern stehe vor der großen Herausforderung, die Pan­demie zu bekämpfen und sich gleichzeitig wirksam gegen mögliche Cyberangriffe zu wappnen. „Denn Kliniken, Impfstoffhersteller und deren Lieferketten stehen zunehmend im Fokus von Cyber-Kriminellen“, sagte Schönbohm. Ausfälle in diesen Bereichen könnten verheerende Folgen haben.

In der vergangenen Woche hatten unbekannte Hacker bei einem Angriff auf das IT-System der Europäi­schen Arzneimittel-Behörde EMA mit Sitz in Amsterdam illegal Dokumente über den Coronaimpfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer erbeutet. Die Behörde hatte von „einigen Doku­menten“ berichtet, die im Zusammenhang mit dem Zulassungsantrag für den Impfstoff bei dem Angriff gestohlen worden seien.

Die Cyber-Sicherheitsbehörde in Deutschland und Frankreich hätten einige Maßnahmen ergriffen, um die Cyber-Sicherheitslage im Gesundheitswesen zu verbessern, sagte Schönbohm. Schon im Frühjahr seien die Impfstoff-Hersteller für Gefahren durch Cyber-Kriminelle sensibilisiert worden.

Mit der Bundesregierung sei das BSI intensiv im Gespräch über den Schutz der Logistikketten für Impf­stoffe. „Auch die Unternehmen müssen ihren Teil dazu beitragen, etwa durch angemessene Investitionen in die Informationssicherheit“, forderte Schönbohm.

Schon vor Beginn der Pandemie hätten beide Behörden eine gesteigerte Aggressivität der Erpressungs­metho­den sowie immer mehr Fälle von hochprofessionellen und gezielten Angriffen auf zahlungskräfti­ge Ziele festgestellt, heißt es in der Mitteilung.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung