Politik

Bundesdrogenbeauftragter will synthetische Opioide im Blick behalten

  • Dienstag, 9. Juli 2024
/picture alliance, Flashpic, Jens Krick
/picture alliance, Flashpic, Jens Krick

Berlin – Im Zusammenhang mit möglichen Szenarien, in denen synthetische Opioide in Europa größere Probleme mit sich bringen könnten, hat der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, heute zu einem Fachgespräch geladen.

„Wir wissen nicht, ob wir auch in Deutschland Probleme bekommen, dennoch ist konzentrierte Vorbereitung zentral“, sagte Blienert. Im Rahmen der Expertenrunde sollten deshalb von Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Gesundheitswesen, Sicherheitsbehörden und der Sucht- und Drogenhilfe Handlungsstrategien für Fentanyl und andere synthetische Opioide diskutiert werden.

Wie Blienert betonte, verändert sich der Drogenmarkt sehr schnell – nicht zuletzt durch international agieren­de Drogenkartelle. Diese brächten immer neue und immer potentere Substanzen auf den Markt. In den USA würden mittlerweile etwa 100.000 Menschen im Jahr an den Folgen des Konsums synthetischer Opioide, insbesondere Fentanyl, sterben.

Bislang habe man in Deutschland mit einem guten System der Arzneimittelkontrolle und einem starken Ge­sundheits- und Suchthilfesystem verhindern können, dass Fentanyl oder andere Opioide zu einem Problem würden.

Auch, wenn hierzulande nicht mit den Verhältnissen wie in den USA zu rechnen sei, könnten synthetische Opioide auf dem Schwarzmarkt auch in Deutschland zu sehr vielen Todesfällen führen. „Das gilt umso mehr, da wir nicht wissen, welche Folgen etwaige Produktionsrückgänge von Opium in Afghanistan bei uns nach sich ziehen könnten“, warnte Blienert.

Deshalb gehe es unter anderem darum, wie man es schaffe, so viele Menschen wie möglich in Substitutions­programme zu bringen und wie Drogenkonsumräume und Drug-Checking einen noch größeren Beitrag zur Risikoeindämmung leisten können.

Zudem solle ausgelotet werden, wie das Notfallmedikament Naloxon, das Überdosierungen mit Opioiden entgegenwirken kann, überall verfügbar werden kann.

aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung