Bundesklinikatlas wird bald um Zahl der Krankenhausärzte ergänzt

Berlin – Der Bundesklinikatlas soll bald weitere Informationen anzeigen können. In zwei Monaten soll das Portal um die Arztzahlen, also wie viele Ärzte in den Krankenhäusern arbeiten, ergänzt werden. Das erklärte Tom Bschor, ehemaliger Leiter der Regierungskommission Krankenhaus, heute auf dem Hauptstadtkongress.
Die Kommission wurde vom ehemaligen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) 2022 zur Erarbeitung der Grundlagen für die bundesweite Krankenhausreform eingesetzt und hat ihre Arbeit im März 2025 beendet.
Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) bereite die Arztzahlen derzeit auf und werde sie im Juli zur Verfügung stellen, erklärte Bschor. Sie müssten dann nur noch in das Portal übertragen werden.
Damit könne über das Portal nicht nur die Zahl der tätigen Pflegefachkräfte und die Zahl an Behandlungen und Operationen eingesehen werden, sondern auch wie viele Ärztinnen und Ärzte jeweils am Krankenhaus tätig seien. Noch nicht final geklärt sei, wie differenziert die Arztzahlen veröffentlicht werden sollten. Derzeit informiert der Bundesklinikatlas zudem über Notfallstufen und ausgewählte Zertifikate.
Die Krankenhäuser mussten im Zuge des Krankenhaustransparenzgesetzes erstmals melden, wie viele Ärzte sie beschäftigen. Das Gesetz ist nach langem Streit zwischen Bund und Ländern im März 2024 in Kraft getreten. Diese Information wird erhoben, um transparent darüber im Bundesklinikatlas aufzuklären, aber auch um sie für die geplante bundesweite Krankenhausreform nutzen zu können.
Hierfür sollen 61 Leistungsgruppen eingeführt werden, die jeweils Qualitätsvorgaben enthalten, darunter auch wie viele Fachärzte für einen entsprechenden Bereich benötigt werden. Nur wenn Krankenhäuser von den Bundesländern eine Leistungsgruppe zugewiesen bekommen, dürfen sie künftig entsprechende Leistungen erfüllen und abrechnen.
Der Bundesklinikatlas ist im Mai 2024 gestartet und wurde direkt aufgrund von falschen Angaben und zu wenig Nutzerfreundlichkeit kritisiert. Ärztinnen und Ärzte bemängelten einen fehlenden Mehrwert.
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