Corona: Mutanten werden genau beobachtet

Berlin – Das Robert-Koch-Institut (RKI) beobachten die Entwicklung von Mutationen des Coronavirus´ SARS-CoV-2 ganz genau. Das versicherte RKI-Chef Lothar Wieler heute den Parlamentariern im Gesundheitsausschuss des Bundestags. Der Ausschuss hatte sich in einer weiteren Sondersitzung mit der Infektionslage und dem laufenden Impfprogramm gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 befasst.
Derzeit stünden Mutanten aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien unter Beobachtung, sagte Wieler dem Nachrichtendienst des Bundestags zufolge. Bei Mutationen des Spikeproteins auf der Oberfläche des Virus könnte die Immunantwort unterlaufen werden. Grundsätzlich seien Mutationen bei Viren aber nicht ungewöhnlich.
RKI-Chef Wieler sprach sich erneut dafür aus, die Kontakte soweit wie möglich zu reduzieren, um eine Ausbreitung des Virus und schwere Verläufe zu verhindern. Die verfügbaren Daten zeigten, dass mehr als die Hälfte der COVID-19-Patienten nach zwölf Wochen noch teilweise schwere Symptome – wie zum Beispiel Erschöpfung, Schmerzen, Herzprobleme oder Verwirrung – zeigten. Wieler warnte, auch jüngere Menschen könnten schwer an COVID-19 erkranken.
Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, sagte, derzeit gebe es keine Hinweise darauf, dass die Mutationen die Schutzwirkung der Impfungen beeinträchtigen könnten. Die Nebenwirkungen der Impfungen hielten sich im Rahmen der Erwartungen, in sehr seltenen Fällen fielen sie schwerer aus. Er versicherte, bei Auffälligkeiten würde das PEI reagieren.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn berichtete den Abgeordneten, dass inzwischen rund 1,2 Millionen Bürger in Deutschland geimpft worden seien. Auch Zweitimpfungen seien schon verabreicht worden. Derzeit sind in der EU zwei Impfstoffe zugelassen, von Biontech/Pfizer und Moderna. Mit der Zulassung des Impfstoffs von AstraZeneca wird Ende Januar gerechnet.
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