Coronakrise: Giffey und Laschet für mobile Impfteams

Berlin – Um Coronaimpfungen schwerpunktmäßig in sozial benachteiligten Stadtteilen voranzutreiben, haben sich Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und CDU-Chef Armin Laschet für mobile Impfteams ausgesprochen.
„Wenn zusätzlich mit mobilen Teams gearbeitet werden kann, würde ich das absolut befürworten. Zunächst einmal ist Aufklärungsarbeit wichtig“, sagte die SPD-Politikerin Giffey heute im ARD-„Morgenmagazin“.
Laschet kündigte als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen (NRW) entsprechende Aktionen an: Wo Menschen in beengten Wohnverhältnissen lebten, sei die Gefahr sich anzustecken größer als im großzügig angelegten Einfamilienhaus, sagte der CDU-Vorsitzende heute im Landtag. Deshalb müsse jetzt ein Schwerpunkt gesetzt werden beim Impfen, wo die Menschen enger zusammenlebten als anderswo.
Giffey sagte, bei vielen Menschen gebe es Vorbehalte, große Ängste und Unsicherheiten. „Und dann wird doch vielleicht die Entscheidung getroffen: Ich lasse mich jetzt impfen, aber ich weiß gar nicht, wie das geht.“ Deshalb müsse man um Vertrauen werben und „hingehen, ansprechen in der Sprache, über die Sender, die gehört und gesehen werden“, sagte Giffey.
Sie fordert zudem mehr Hilfen und bessere Aufklärung in sozialen Brennpunkten, in denen die Coronazahlen besonders hoch sind. Giffey betonte, es sei nicht in allererster Linie eine Frage des Migrationshintergrunds, es sei eine soziale Frage.
Dies komme allerdings oft zusammen bei Menschen mit Migrationshintergrund, die in sehr beengten Verhältnissen lebten und zudem oft wegen mangelnder Sprachkenntnisse Probleme hätten beim Verständnis der Coronaregeln.
Gerade Kinder seien besonders betroffen, so die Ministerin weiter. Diese hätten oft Schwierigkeiten beim Homeschooling, etwa wenn sie keinen Laptop hätten, keine Räume zum ungestörten Arbeiten und auch wenig Unterstützungsmöglichkeiten aus der Familie: „Wir brauchen hier ganz ganz viel Aufklärungsarbeit und vor allem auch Vertrauen.“
Das geplante „Aufholpaket für Kinder und Jugendliche“, das in der kommenden Woche ins Kabinett solle, sehe deshalb sehr viel zusätzliche Schulsozialarbeit, Kinder- und Jugendarbeit sowie Familienberatung vor. Es sei für die gesamte Gesellschaft sehr wichtig, sich besonders um die rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu kümmern, die auch schon vor der Pandemie Probleme hatten, die jetzt weiter verstärkt würden.
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