Deutlicher Anstieg der Muttermilchbanken

Berlin – Die Zahl der Muttermilchbanken ist in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich angewachsen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor.
Demnach sind seit dem Jahr 2015 14 Muttermilchbanken neu entstanden. Zuletzt wurden in diesem Jahr zwei neu eröffnet – in Essen und Winnenden. Derzeit existieren damit in Deutschland 31 offizielle Frauenmilchbanken.
Die Zahl der Frühgeburten bewegt sich währenddessen seit 2015 auf einem ähnlichen Niveau. So sind in Deutschland zwischen 2015 und 2019 jährlich im Schnitt rund 65.000 Frühgeborene (Geburt vor der 37. abgeschlossenen Schwangerschaftswochen) zur Welt gekommen. Die Anzahl war mit 63.928 Fällen 2015 am niedrigsten, im Folgejahr mit 66.851 Fällen am höchsten.
Die FDP-Abgeordnete Katrin Helling-Plahr, eine der Initiatoren der Anfrage, bewertete den Anstieg der Muttermilchbanken positiv. Es sei erfreulich, dass vermehrt an Kliniken angegliederte Frauenmilchbanken entstünden, sagte sie.
Frauenmilchspenden komme eine elementare Funktion in der früh- und krankgeborenen Versorgung zu. „Jeder Mutter, die eigene Milch spendet, gebührt größte Anerkennung“, sagte Helling-Plahr.
Die Finanzierung der an eine Klinik angeschlossenen Frauenmilchbanken erfolgt nach Informationen der Bundesregierung dual. Das bedeutet, dass die Betriebskosten im Rahmen des Diagnosis-Related-Groups-Entgeltsystems insbesondere von gesetzlicher und privater Krankenversicherung finanziert werden und die Investitionen in der Zuständigkeit der Länder liegen.
Muttermilchbanken verarbeiten und verwalten die Spenderinnenmilch unter ähnlich strengen Hygienevorschriften wir Blutdatenbanken. Durch dieses Vorgehen soll beispielsweise die Übertragung von Infektionskrankheiten auf das Empfängerkind minimiert werden. Zudem wird die Spenderinnenmilch üblicherweise vor der Weitergabe pasteurisiert, um dadurch potentiell schädliche Viren oder Bakterien abzutöten.
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