Politik

Deutscher Pflegerat kritisiert Zurückhaltung der Länder

  • Mittwoch, 12. Juni 2024
/Monkey Business, stock.adobe.com
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Berlin – Der Deutsche Pflegerat zeigt sich tief besorgt über das Scheitern der Pflegekammer in Baden-Württemberg und die „Zurückhaltung einiger Länder gegenüber der Profession Pflege“.

„Die fehlende Verantwortung einiger Länder für die Profession Pflege ist alarmierend und behindert die notwendige Entwicklung der Pflege“, sagte heute Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats.

Man erkenne die Widersprüche innerhalb der eigenen Berufsgruppe an und betone deren eigene Verantwortung für die Pflege und ihren Berufsstand, so der Pflegerat. Das Scheitern der Pflegekammer in Baden-Württemberg zeige aber die mangelnde Unterstützung des Landes für die Profession Pflege.

„Die nach wie vor abwartende, weitgehend beobachtende Haltung der Politik in Baden-Württemberg und vieler anderer Länder verhindert eine nachhaltige Entwicklung der Profession Pflege. Ohne Unterstützung auf Landesebene können wir keine Fortschritte erzielen. Und ohne Fortschritte in der Pflege gibt es keine nachhaltige Sicherung der pflegerischen Versorgung“, so Vogler.

Eine starke Vertretung der Profession Pflege auf Bundesebene sei ohne die Unterstützung der Länder nicht möglich. „Wir brauchen eine starke Vertretung der Pflege auf Bundesebene, ähnlich der Bundesärztekammer“, forderte Vogler.

Die finanzielle Unterstützung durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages von jährlich 900.000 Euro für den Deutschen Pflegerat sei ein Anfang, aber nicht ausreichend und zudem nicht dauerhaft gesichert. Die Profession Pflege dürfe nicht von haushaltstechnischen Unwägbarkeiten abhängig sein – man brauche eine institutionelle finanzielle Förderung.

„Die Politik muss auch fachlich zeigen, dass sie die Pflegeberufe unterstützt. Das kommende Pflegekompetenzgesetz wird zeigen, wie ernst es die Länder meinen“, betonte Vogler. „Die Länder müssen Verantwortung übernehmen und konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Profession ergreifen.“

EB/aha

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