Politik

Drese macht Bundesratsvorstoß zur Sicherung der medizinischen Versorgung

  • Dienstag, 30. September 2025
Stefanie Drese (SPD), Sozial- und Gesundheitsministerin von Mecklenburg-Vorpommern /picture alliance, Jens Büttner
Stefanie Drese (SPD), Sozial- und Gesundheitsministerin von Mecklenburg-Vorpommern /picture alliance, Jens Büttner

Schwerin – Zur Sicherung der medizinischen Versorgung auch in ländlichen Regionen dringt Mecklenburg-Vorpommern auf Gesetzesänderungen im Bund, die eine engere Zusammenarbeit von ambulanten und stationären Einrichtungen ermöglichen.

Wie Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) mitteilte, beschloss das Kabinett in Schwerin dazu eine Bundesratsinitiative, die am 17. Oktober in der Länderkammer in Berlin behandelt werden soll.

Nach den Vorstellungen Mecklenburg-Vorpommerns sollen Krankenhäuser mit integrierten Notfallzentren auch hausärztliche Versorgungsaufträge erhalten, sofern keine Zulassungsbeschränkung besteht.

„Von einem gemeinsamen Tresen aus könnten Patientinnen und Patienten in die ambulante oder stationäre Behandlung geleitet werden“, erklärte die Ministerin. Allgemeinmediziner und hausärztliche Internisten könnten im Krankenhaus vorhandene Räumlichkeiten auch außerhalb der Notdienstzeiten nutzen.

Drese sprach sich zudem dafür aus, für mindestens fünf Jahre sogenannten Sicherstellungskrankenhäusern eine Ermächtigung für den vollen Leistungsumfang des jeweiligen Fachgebietes ohne Fallzahlbegrenzung zu erteilen. Solche Kliniken seien wegen der Entfernungsvorgaben notwendig für die Notfallversorgung und teilweise auch für die Geburtshilfe und erhielten daher auch aus Mitteln der Krankenkassen Zuschüsse.

Angesichts der demografischen Entwicklung mit einer immer älter werdenden Bevölkerung – aber auch wegen des Generationenwechsels bei Ärzten – seien innovative Ideen notwendig, um den Herausforderungen zu begegnen. „Eine gut funktionierende sektorenübergreifende Versorgung ist gerade für Flächenländer von hoher Bedeutung“, begründete Drese den Vorstoß.

Schon die Enquetekommission des Landtags „Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern“ hatte eine Vielzahl von Vorschlägen gemacht. Neben engeren Kooperationen zwischen Kliniken und Hausärzten gehörten dazu die erweiterte Anwendung der Telemedizin und die Reaktivierung früherer Versorgungsmodelle wie Polikliniken als Versorgungszentren.

Nach Erhebungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zählt Mecklenburg-Vorpommern mit etwa 70 Hausärzten je 100.000 Einwohner zu den Bundesländern mit der höchsten Arztdichte. Doch sind die Wege zum Arzt für viele Patienten lang und für Praxen in ländlichen Gebieten finden ältere Hausärzte immer häufiger keine Nachfolger. Zuletzt waren landesweit etwa 80 Hausarztstellen vakant.

dpa

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