Drogenbeauftragter befürwortet staatliches Drug-Checking

Berlin – Hendrik Streeck, Drogenbeauftragter der Bundesregierung, plädiert für staatliches Drug-Checking, also die chemische Analyse von Drogen vor dem Konsum.
„Drug-Checking schützt Leben, weil dadurch weniger Drogen mit gefährlichen Beimischungen konsumiert werden“, sagte der CDU-Politiker gestern der Zeit.
Deswegen begrüße er es, wenn Städte wie Berlin Drug-Checking ermöglichten. In seiner Partei wird eine staatlich finanzierte Überprüfung illegaler Drogen indes mehrheitlich abgelehnt.
Das Drug-Checking bietet laut Streeck noch einen weiteren Vorteil. „Auch die Behörden profitieren, wenn sie erfahren, welche Drogen gerade auf den Straßen im Umlauf sind“, so der Mediziner.
Bisher gebe es kein gutes Monitoring- und Warnsystem, was ihn sehr ärgere. Überdies werde nur ein Bruchteil der Drogentoten obduziert, weshalb man nicht wisse, woran Betroffene genau verstorben seien.
„Allerdings ist Drug-Checking auch sehr teuer, eine getestete Substanz kostet im Durchschnitt 60 Euro. Es löst zudem unser grundsätzliches Problem nicht, dass immer mehr Menschen drogenabhängig werden“, gab Streeck zu bedenken.
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