Ein Drittel der Geburtsstationen seit 1998 weggefallen

Köln – Die klinischen Behandlungskapazitäten für gebärende Frauen sind in Deutschland zwischen 1998 und 2018 deutlich zurückgegangen. Das geht aus einer RTL und ntv vorliegenden Antwort des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.
Zwischen 1998 und 2018 sank demnach die Zahl der Fachabteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in den Krankenhäusern von 1.173 auf 778. Die Zahl der Betten in diesen Abteilungen sei von 51.312 auf 28.195 gesunken.
Die Zahl der Geburten hingegen blieb mit 779.358 Kindern im Jahr 1998 und 773.212 Kindern 2020 annähernd gleich. Den Tiefstwert in diesem Zeitraum markiert das Jahr 2011 mit 654.243 Neugeborenen.
„In 20 Jahren sind ein Drittel der Frauen- und Geburtshilfestationen dichtgemacht worden und nur noch die Hälfte der Betten steht zur Verfügung", erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Jan Korte. Ausgerechnet in der medizinischen Versorgung von Frauen sei doppelt so viel gestrichen worden wie im Durchschnitt der Krankenhäuser.
Die Bundesregierung verwies in ihrer Antwort an die Linksfraktion darauf, dass eine Konzentration von ärztlichen Versorgungsangeboten auch zu einer höheren Qualität führen könne. Zudem habe die Bundesregierung mit drei Gesetzen die Kliniken unterstützt, damit diese in dünnbesiedelten Regionen nicht kostendeckend arbeitende Geburtsstationen weiterbetreiben können.
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