Eine Million Euro für Gesundheitsämter in Thüringen

Erfurt – Die in der Coronapandemie stark belasteten Gesundheitsämter in Thüringen sollen nach Angaben von Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) zusätzliches Geld vom Land erhalten.
Der Haushaltsausschuss des Landtages habe kurzfristig beschlossen, eine Million Euro für die Einstellung von zusätzlichem Personal zur Ermittlung von Kontaktpersonen Coronainfizierter bereitzustellen, teilte Werner heute mit. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf.
Eine lückenlose Kontaktnachverfolgung ist bei der Eindämmung der Pandemie von zentraler Bedeutung. Wegen der sprunghaft gestiegenen Coronainfektionszahlen in Thüringen kommen die 22 Thüringer Gesundheitsämter teilweise aus eigener Kraft nicht mehr hinterher.
In mehreren Thüringer Kommunen helfen etwa Bundeswehrsoldaten. Werner hatte sich heute mit den Landräten und Oberbürgermeistern in einer Videokonferenz verständigt. Der Landkreistag als kommunaler Spitzenverband macht wegen der Situation in den Gesundheitsämtern seit Wochen Druck auf die Landesregierung.
Das Geld für das zusätzliche Personal kommt Werner zufolge aus dem Coronahilfsprogramm des Landes und war eigentlich für Zuschüsse zum Erhalt von Ausbildungsplätzen vorgesehen. Weil diese nun aus einem Bundesprogramm gefördert würden, könnten die dafür ursprünglich vorgesehenen Gelder für die Gesundheitsämter genutzt werden, so Werner.
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