Ethikratchefin für intensivere Nutzung von Gesundheitsdaten

München – Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, spricht sich für eine intensivere Nutzung von Gesundheitsdaten aus.
Patientinnen und Patienten in Deutschland litten ebenso wie Forscherinnen und Forscher unter einem zu strikten Datenschutz, der darüber hinaus häufig auch noch zu streng ausgelegt werde, sagte sie heute der Süddeutschen Zeitung. „Da ist das Maß verloren gegangen“, sagte Buyx, das „kostet Leben“.
„Die Digitalisierungsdefizite im deutschen Gesundheitsbereich sind enorm“, urteilte Buyx. „Und sie haben direkte negative Effekte auf Leben und Gesundheit vieler Menschen. Gleichzeitig birgt eine bessere Datennutzung so viele Vorteile – von Vorsorge, Diagnostik und Therapie bis hin zu medizinischer Forschung. Sie ist deshalb ethisch geboten.“
Mit Blick auf den Datenschutz sagte Buyx, es gehe „nicht darum, Schutzwälle einzureißen“, sondern darum, „bei gutem Schutz gleichzeitig wichtige Dinge in verantwortlicher Form möglich zu machen“. Chancen und Risiken müssten in ein vernünftiges Verhältnis gesetzt werden, damit eine angemessene Datennutzungskultur möglich werde.
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