Politik

Gesundheits­ministerin: Coronapandemie noch nicht vorbei

  • Montag, 19. Dezember 2022
/Proxima Studio, stock.adobe.com
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Hannover – Die Coronapandemie ist nach Einschätzung von Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens noch nicht endgültig überwunden. „Auch wenn wir uns alle etwas anderes wünschen: Noch ist diese Pandemie nicht vorbei“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

Die Zahl der Neuinfektionen und die Zahl der Menschen, die mit COVID im Krankenhaus behandelt werden, seien zuletzt wieder gestiegen, so Behrens. Dank der Impfungen und einer hohen Grundimmunität sei die Lage jedoch anders als noch vor einigen Monaten oder vor einem Jahr. So könne Weihnachten dieses Jahr „endlich wieder ohne Einschränkungen mit unseren Freunden und Familien“ gefeiert werden.

Behrens betonte dabei den Wert der Coronaimpfkampagne. „Die Impfungen haben unglaublich viele Leben gerettet, darüber wird viel zu selten gesprochen“, sagte sie. „Wenn Sie sehen, wie die Lage in China derzeit eskaliert, erhalten Sie eine gute Vorstellung davon, was dieses Virus in einer Bevölkerung anrichten kann, die keinen guten Impfschutz hat. Viele, viele Menschen wären in Deutschland heute nicht mehr am Leben, wenn es nicht diese unglaublich schnellen Forschungsergebnisse und die darauf folgende Impfkampagne gegeben hätte.“

Insbesondere für Ältere sowie Menschen mit Vorerkrankungen dürften die Impfungen auch in Zukunft wichtig bleiben, sagte die Ministerin. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die vierte Impfung derzeit vor allem älteren Menschen über 60 Jahre und vorerkrankten Personen.

„Für diese Gruppen wird es zukünftig voraussichtlich auch noch weitere Auffrischungsimpfungen geben müssen, das werden die Expertinnen und Experten bewerten“, sagte Behrens. Wer nicht zu diesen Gruppen gehöre und dennoch eine weitere Coronaimpfung erwäge, solle dazu das Gespräch mit Arzt oder Ärztin suchen, riet sie.

In Niedersachsen wurden bisher rund 19,3 Millionen Coronaimpfungen verabreicht. 79,8 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft worden (Stand 15. Dezember). Grundimmunisiert wurden 77,6 Prozent der Einwohner, 67 Prozent haben eine erste und 18,2 Prozent auch eine zweite Auffrischungsimpfung erhalten.

Das Tempo der Impfkampagne hat in den vergangenen Monaten allerdings stark nachgelassen. Waren im Dezember vor einem Jahr landesweit noch teils rund 100.000 Impfungen am Tag gezählt worden, waren es zuletzt lediglich 6.000 Impfungen am Tag.

Zum Jahreswechsel werden sich auch die Impfanlaufstellen ändern. Dann werden die mobilen Impfteams geschlossen. Die Impfungen sollen stattdessen künftig komplett im Regelsystem von Ärzten, Betriebsärzten und Apotheken stattfinden.

Mit Blick auf die Isolationspflicht und die Maskenpflicht im Nahverkehr hatte sich Behrens zuletzt zurückhaltender gezeigt als die Regierungen anderer Bundesländer. Eine Aufhebung der Maßnahmen stellte sie erst für Februar oder März in Aussicht. Wenn auch der dritte Pandemie-Winter ohne eine covidbedingte Überlastung des Gesundheitssystems überstanden sei, könne man auch diese letzten Maßnahmen guten Gewissens fallen lassen, sagte sie: „Ob es dann im Februar oder im März so weit sein wird, werden wir von der Infektionslage abhängig machen.“

Behrens erklärte zudem, sie könne sich vorstellen, dass viele Menschen in bestimmten Situationen auch zukünftig eine Maske tragen werden. Als Gesundheitsministerin würde sie das begrüßen. „Die Pandemie hat uns den Nutzen der Masken sehr stark vor Augen geführt.

Gerade mit den mittlerweile weit verbreiteten FFP2-Masken können wir uns und andere vor vielen Viren schützen, die über die Luft übertragen werden“, sagte sie. Nach der Abschaffung der Maskenpflicht könne das aber jede und jeder für sich selbst entscheiden.

dpa

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