Bund beendet Finanzierung von Coronaimpfzentren zum Jahreswechsel

Berlin – Die Bundesregierung will der Bevölkerung weiterhin Coronaimpfungen anbieten, allerdings nicht mehr in Impfzentren. Die Finanzierung dieser Zentren durch den Bund ende mit dem Jahreswechsel, erklärte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) heute nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss. Die Länder, die sich die Kosten bisher mit dem Bund teilten, könnten diese in Eigenregie weiterführen, hieß es.
Allerdings wurden wegen mangelnder Nachfrage viele Impfzentren ohnehin bereits geschlossen. Das Kabinett hatte am Vormittag eine Änderung der Coronaimpfverordnung und zugleich deren Verlängerung bis zum 7. April 2023 beschlossen.
„Angesichts hoher Impfquoten und abnehmender Nachfrage sind die niedergelassenen Ärzte und Apotheken in der Lage, die Coronaimpfungen zu übernehmen“, erklärte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Deshalb überführen wir die Impfkampagne in die Regelversorgung.“
Lauterbach dankte den vielen Ärztinnen, Ärzten und Helfern in den Impfzentren für ihren Einsatz. „Nur so ist es Deutschland gelungen, bisher vergleichsweise gut durch die Coronapandemie zu kommen.“
Der Anspruch der Bevölkerung auf Schutzimpfungen gegen das Coronavirus bleibt den Angaben zufolge bis zum 7. April bestehen. Das Gleiche gilt für die Vergütung der Impfenden. Ab Januar werden die Kosten allerdings nicht mehr vom Bund getragen, sondern aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds sowie von den privaten Krankenversicherern.
Lauterbach will die neue Verordnung den Angaben zufolge in der kommenden Woche erlassen. Zuvor muss sich noch der Haushaltsausschuss des Bundestags damit befassen.
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