Gezielte Coronaimpfangebote für Studierende gefordert

Bonn – Im Nachgang des gestrigen „Impfgipfels“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) gezielte Impfangebote für Studierende gefordert.
„Die Perspektiven für den Fortgang der Coronaimpfungen in Deutschland scheinen insgesamt positiv. Die bundesweite Aufhebung der Priorisierung ab der übernächsten Woche steht dafür. Diese muss nun aber verbunden werden mit einer organisatorischen Unterstützung für die besondere Gruppe der Studierenden“, kommentierte der HRK-Präsident Peter-André Alt.
Die beinahe drei Millionen Studierenden befänden sich inzwischen bereits seit drei Semestern in einem Ausnahmezustand, müssten weitgehend auf Präsenzveranstaltungen, den Kontakt zu Kommilitonen und den persönlichen Austausch verzichten.
„So erfolgreich die weitgehende Umstellung auf digitale Angebote ist, so belastend ist die nun schon so lange andauernde Konzentration auf diese Art des Studiums für Studierende wie Lehrende“, unterstrich Alt.
Er wies darauf hin, dass Hochschullehre nicht in Klassenverbänden, sondern in wechselnden Konstellationen vollzogen werde. Dementsprechend könnten Hochschulen nur mit einer hohen Impfquote bei Studierenden und Lehrenden in den Regelbetrieb zurückkehren. „Allein durch Testungen ist dies nicht machbar“, konstatierte der HRK-Präsident.
Vor diesem Hintergrund sei es dringend erforderlich, Studierende bei der Impfkampagne besonders zu unterstützen. „Ein flächendeckendes Impfangebot erst bis Ende September bedeutet, dass eine Immunisierung einer ausreichend großen Zahl von Studierenden für das kommende Wintersemester nicht gewährleistet werden kann“, warnte Alt.
Die Offenhaltung von Impfzentren besonders für Studierende, die Einbindung der Hochschulen und insbesondere der Universitätsmedizin in die Impfkampagne für die Studierenden und die Nutzung der hochschulischen Betriebsärzte auch für Studierende könnten aus seiner Sicht Lösungsansätze sein.
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