Politik

Hamburg legt Mechanismus für schärfere Maßnahmen fest

  • Donnerstag, 8. Oktober 2020
Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister von Hamburg, kommt im Rathaus zu einer Pressekonferenz zu den aktuellen Entwicklungen im Bezug auf das Coronavirus in der Hansestadt. /picture alliance, Daniel Bockwoldt
Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister von Hamburg, kommt im Rathaus zu einer Pressekonferenz zu den aktuellen Entwicklungen im Bezug auf das Coronavirus in der Hansestadt. /picture alliance, Daniel Bockwoldt

Hamburg – Hamburg will bereits schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona­pandemie ergreifen, wenn der Inzidenzwert für drei Tage die 35er-Marke übersteigt. Auf diesen neuen Mechanismus habe sich der Senat verständigt, sagte der Sprecher der Ge­sundheitsbehörde, Martin Helfrich.

Erst wenn der Wert für drei Tage wieder unter 35 liege, könne es Lockerungen geben. Der Inzidenzwert bildet die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen ab. Der von der Gesundheitsbehörde errechnete Wert für Hamburg lag gestern bei 34,1.

Bislang galt ein Inzidenzwert von 50 als Grenze, ab dem spätestens schärfere Maßnah­men ergriffen werden müssen. Fest stand bislang nur, dass ab 35 in Hamburg Fußball­spiele nur noch vor maximal 1.000 Zuschauern stattfinden dürfen und ab einem Wert von 50 Feiern im privaten Rahmen auf höchstens zehn Teilnehmer und in angemieteten Räu­men auf höchstens 25 Teilnehmer beschränkt werden.

Der Senat bereite je nach epidemiologischer Analyse des Geschehens weitere geeignete Maßnahmen vor, sagte Helfrich, ohne Einzelheiten zu nenen.

Gestern hatte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann bereits schärfere Maßnahmen für die Gastronomie ähnlich wie in Berlin in Aussicht gestellt, sollte das Infektions­ge­sche­hen sich der 50er-Inzidenz nähern. Zugleich appellierte er gemeinsam mit dem Ho­tel- und Gaststättenverband (Dehoga) an Gastronomen und Gäste, die geltenden Coro­naregeln einzuhalten.

„Vor allem können wir damit verschärfte Regeln vermeiden – wie eine mögliche Sperr­stunde, ein Alkoholverbot oder eine deutliche Reduzierung der gleichzeitig anwesenden Gäste“, sagte er.

Hamburgs Dehoga-Präsident Franz J. Klein schloss sich dem Appell an, wies aber gleich­zeitig darauf hin, dass die große Mehrheit der Betriebe sich bereits „unter großen Mühen“ an die geltenden Regeln halte.

„Ein erneuter Lockdown wäre eine Katastrophe für die Branche und würde das Aus für viele Betriebe bedeuten“, warnte er. Auch dürfe nicht der Eindruck entstehen, „als wäre die Gastronomie der Hauptverursacher dieses Anstiegs“. Oberstes Ziel der Dehoga sei es, „einen weiteren Lockdown zu vermeiden“.

dpa

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