Hessen startet Modellprojekt zur Notfallversorgung

Frankfurt/Main – In Hessen wird ein neues Modell zur Notfallversorgung erprobt. Dafür werden zunächst in drei hessischen Landkreisen testweise neue Strukturen eingeführt. Sozialminister Kai Klose (Grüne) sprach heute in Frankfurt von einem „echten Meilenstein“.
Ziel ist es laut Klose, dass Patienten an der richtigen Stelle im Gesundheitswesen behandelt werden: Wer ins Krankenhaus muss, kommt in die zentralen Notaufnahmen der Kliniken. Bei wem eine Arztpraxis ausreicht, wird vom Rettungsdienst in eine Partnerpraxis gefahren. Dadurch würden unnötige Einsätze der Rettungsdienst vermieden und die Notaufnahmen in Krankenhäusern entlastet, erklärte Klose.
Die Voraussetzungen für das Modellprojekt SaN (Sektorenübergreifende ambulante Notfallversorgung) sind vor allem technischer Natur. Denn der ambulante und der stationäre Sektor sowie die Rettungsdienste müssen verzahnt werden. Die drei Landkreise, die an dem Modellprojekt teilnehmen, sind der Main-Kinzig- und der Main-Taunus-Kreis sowie der Landkreis Gießen.
Das Modellprojekt besteht aus drei Elementen: Erstens werden die Leitstellen des Rettungsdiensts und der Kassenärztlichen Vereinigung technisch miteinander verknüpft. Zweitens werden die Partnerpraxen an das Klinikkapazitätsplanungssystem IVENA angeschlossen. Drittens wird eine Software eingeführt, mit der eine einheitliche medizinische Ersteinschätzung der Fälle durchgeführt wird.
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