Politik

Höchstwert: 23.679 Coronainfektionen binnen 24 Stunden gemeldet

  • Donnerstag, 10. Dezember 2020
Intensivstation des Krankenhaus Bethel in Berlin. /picture alliance, Kay Nietfeld
Intensivstation des Krankenhaus Bethel in Berlin. /picture alliance, Kay Nietfeld

Berlin – Die Coronalage in Deutschland hat sich nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) seit vergangener Woche verschlechtert. Nachdem die Fallzahlen seit Wochen auf einem hohen Plateau ge­le­gen hätten, sehe man aktuell wieder einen Anstieg, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler heute in Berlin. Das sei besorgniserregend. „Immer noch infizieren sich zu viele Menschen mit SARS-CoV-2.“

Das Plateau, auf dem man sich befinde, sei „äußerst fragil“, das Infektionsgeschehen könne schnell wie­der kippen, so Wieler. Die Fallzahlen könnten rasch wieder exponentiell ansteigen, dafür reichten weni­ge zusätzliche Fälle aus. „Das müssen wir verhindern.“ Die Kontakte in der Bevölkerung seien noch nicht ausreichend reduziert worden. Im Gegensatz zum Frühjahr gebe es nun nur 40 Prozent Reduktion bei den Kontakten. Nötig wären allerdings 60 Prozent.

Um Ansteckungen zu verhindern, müssten alle konsequent mitmachen, appellierte der RKI-Chef mit Blick auf die Regeln zu Mindestabständen, Hygiene, Alltagsmaske und Lüften. Alle sollten Kontakte auf das „zwingend Notwendige“ reduzieren, appellierte er. Man solle auf Treffen verzichten und Freunde und Familie schützen. Die Trendwende sei nur gemeinsam zu schaffen.

Die Zahl der binnen eines Tages an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Coronaneuin­fek­tionen hat heute einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten binnen 24 Stunden 23.679 Fälle, wie aus Zahlen von heute Morgen hervorgeht. Der bisherige Rekordwert war am 20. November mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden.

Am Donnerstag der vergangenen Woche waren es 22.046 neue Fälle. Zudem wurden dem RKI in 24 Stun­den 440 neue Todesfälle gemeldet. Am Vortag war mit 590 Toten der bisherige Höchstwert erreicht worden.

Insgesamt überstieg die Zahl der Toten die Marke von 20.000. Generell war die Zahl der täglichen Todes­fälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 20.372.

Insgesamt registrierte das RKI seit Beginn der Pandemie 1.242.203 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 10.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 922.100 Menschen inzwischen genesen. Damit gibt es derzeit rechnerisch rund 300.000 aktive Coronafälle.

Die 7-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche – gab das RKI heute Früh mit rund 150 an. Zu Beginn des Teillockdowns Anfang November hatte sie um die 120 gelegen. Unter den Bundesländern hatte Sachsen laut RKI-Angaben mit rund 300 mit Abstand den höchsten Wert.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von gestern bei 0,99 (Vortag: 1,02). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektions­geschehen ab.

dpa

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