Politik

Impfzentren greifen zu selten auf MFA zurück

  • Donnerstag, 17. Dezember 2020
/picture alliance, Philipp von Ditfurth
/picture alliance, Philipp von Ditfurth

Bochum – In den Impfzentren in Deutschland werden händeringend Helfer gesucht, um Menschen ge­gen SARS-CoV-2 zu impfen. Doch offenbar wird die Hilfe Medizinischer Fachangestellter (MFA) nicht überall nachgefragt. Das bemängelt der Verband medizinischer Fachberufe.

„Auf der Ebene der Landkreise werden die MFAs bei der Einrichtung der Impfzentren sehr häufig ver­ges­sen“, sagte eine Sprecherin des MFA-Verbandes dem Deutschen Ärzteblatt. „MFAs existieren im öffentli­chen Bewusstsein nicht, Wertschätzung ist nicht vorhanden, ihre Rolle wird nicht wahrgenom­men – ob­wohl es sich um die zweitgrößte Berufsgruppe im ambulanten Gesundheitssystem handelt“, so die Spre­cherin.

„Das Impf­management – einschließlich der Injektion – ist Bestandteil der Ausbildung und gehört zum Berufs­alltag der MFAs in den Arztpraxen. Diese Kompetenzen nicht zu nutzen, ist leichtfertig und ge­fähr­lich“, betonte die Präsidentin des Verbandes, Hannelore König.

König erklärte, man höre von Kolleginnen und lese in den Aufrufen der Betreiber von Impfzentren, dass ne­ben Ärzten die verschiedensten Professionen gesucht würden, allerdings nur selten MFAs. Sie regte an, dass im Interesse der Patientensicherheit die Qualifikation zum Impfen eine entscheidende Rolle bei der personellen Ausstattung der Zentren spielen sollte.

Als Positivbeispiel verwies sie auf einen Aufruf aus Hessen: „Aufgrund ihrer Ausbildung haben MFAs die erforderliche Qualifikation und können unter ärztlicher Aufsicht im Rahmen der Delegation impfen, die Impfungen dokumentieren und Ärzte bei der Überwachung des Impfgeschehens entlasten“, hatte der hessische Ärztekammerpräsident Edgar Pinkowski in einem gemeinsamen Aufruf von Landesärztekam­mer Hessen und Verband medizinischer Fachberufe erklärt.

hil

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