IQWiG sieht geringen Aktualisierungsbedarf beim Chronikerprogramm Asthma

Köln – Das Disease-Mangagement-Programm (DMP) Asthma ist weitgehend auf dem aktuellen Stand des Wissens. Aktualisierungsbedarf gibt es unter anderem bei der telemedizinischen Versorgung und bei einzelnen diagnostischen und therapeutischen Aspekten.
Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nach einem Abgleich des Programms mit aktuellen Leitlinien.
Die IQWiG-Wissenschaftler haben im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) etwa 3.060 Empfehlungen aus zwölf Leitlinien ausgewertet und mit dem DMP verglichen. Danach empfehlen einzelne Leitlinien unter anderem eine FeNO-Messung zur Asthmadiagnostik, was im DMP bislang nicht vorgesehen sei.
Die Therapie eines Asthma bronchiale über die Gabe von inhalativen Glukokortikosteroiden (ICS) oder die Kombination von ICS und lang wirksamen Beta-2-Agonisten sei im Rahmen des DMP bislang nur im Rahmen einer Dauertherapie eingeführt, mehrere Leitlinien empfehlen dies laut der Recherche auch im Rahmen der Bedarfstherapie unter anderem als Fixkombination aus niedrigdosiertem ICS und Formoterol.
Einzelne Leitlinien gehen laut dem IQWiG zudem auf die telemedizinische Versorgung von Asthmapatienten ein. Das DMP sehe dies im Augenblick noch nicht vor.
„Telemedizinische Interventionen wie automatisierte Reminder, computerbasierte Lernprogramme oder Apps können im Rahmen des Selbstmanagements die Adhärenz der Patientinnen und Patienten verbessern sowie ihr Wissen über die Erkrankung oder ihr Verhalten beeinflussen“, heißt es im Bericht des IQWiG.
Auch ein Telemonitoring – also die Übertragung von Patientendaten an die behandelnden Ärzte – könnte gemäß den betrachteten Leitlinien möglicherweise die Asthmakontrolle oder die Lebensqualität der Patienten verbessern, so die Wissenschaftler.
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