Kommunen warnen vor genereller Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen

Berlin – Der Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat vor einer vorschnellen Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen gewarnt.
Schülerinnen und Schüler seien eine besonders gefährdete Gruppe, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe (heute). Sie könnten zum großen Teil noch nicht geimpft werden und müssten über viele Stunden auf vergleichsweise engem Raum täglich am Unterricht teilnehmen.
„Deswegen ist es weiterhin wichtig, dass Schülerinnen und Schüler regelmäßig getestet werden und insbesondere in Gebieten, wo die Inzidenzzahlen vergleichsweise hoch sind, auch an der Maskenpflicht festgehalten wird.“
Zwei Bundesländer lockern heute die Maskenpflicht an Schulen. In Berlin ist die Pflicht zum Masketragen im Unterricht bis zur sechsten Klasse fortan aufgehoben, in Bayern müssen im Unterricht nun generell keine Masken mehr getragen werden.
Im Saarland gilt das Ende der Maskenpflicht an Schulen bereits seit Freitag, in Baden-Württemberg und Sachsen wird es erwogen. Die Frage der Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch COVID-19 wird schon seit langem kontrovers diskutiert.
Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, sprach sich für eine Aufhebung der strikten Maskenpflicht aus. „Ich halte eine generelle Fortsetzung einer Maskenpflicht in Schulen für unangemessen“, sagte Fischbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). Bundesärztekammerpräsident Klaus Reinhardt äußerte sich ähnlich.
Die Virologin Melanie Brinkmann vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung hatte die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen mit Verweis auf die hohe Anzahl Nicht-Geimpfter, darunter Kinder, „verfrüht“ genannt.
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