Politik

Krankenhäuser bereiten sich auf wachsende Zahl dementer Patienten vor

  • Freitag, 10. Februar 2023
/Sandor Kacso, stock.adobe.com
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Berlin – Die Krankenhäuser haben grundlegende Anforderungen der nationalen Demenzstrategie in ihren Krankenhäusern umgesetzt. Darauf hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit Verweis auf eine Analyse des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hingewiesen.

Demnach haben zwei Drittel der Krankenhäuser einen speziellen Bereich zur Betreuung dementer Menschen, 94 Prozent bieten systematische Fortbildungen an. In den meisten Häusern gehört das Thema Demenz zum Fortbildungsstandard, schreibt die DKG weiter. Auch die systematische Planung der Zimmerbelegung mit Rücksicht auf Demenz sei in den Krankenhäusern „üblich“.

„Der demografische Wandel lässt den Anteil der Demenzerkrankten in den kommenden Jahren weiter steigen. Studien sprechen von 2,7 Millionen Menschen im Jahr 2050“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß. Viele dieser Men­schen benötigten schon aufgrund ihres Alters häufiger Behandlung in einem Krankenhaus.

Verbesserungspotentiale gibt es nach Ansicht von Gaß vor allem beim weiteren Ausbau der Personalfortbil­dung und bei der an Demenz angepassten Taktung von Untersuchungen. „Gerade im Bereich der persönlichen Betreuung gibt es noch Ausbaupotenzial“, erklärte er.

Das zeige ein weiteres Mal, wie wichtig es sei, den Fachkräftemangel im Krankenhaus anzugehen. Die DKG wies auch darauf hin, dass der Umbau der Gebäude kostenintensiv sei.

„Demenzkranke benötigen besonders gestaltete Räume, Sitzecken und eine stressfreie Umgebung, die die Orientierung erleichtert“, sagte Gaß. Der überwiegende Teil der Krankenhäuser habe bereits vieles umgesetzt. „Aber angesichts einer riesigen Investitionslücke von drei Milliarden Euro ist dies für die Krankenhäuser eine große Herausforderung“, so Gaß weiter.

Der DKG zufolge ist mehr als ein Viertel der Krankenhauspatienten älter als 80 Jahre, 16 Prozent aller statio­när behandelten Patienten leiden unter verschiedenen Formen von Demenz oder einer kognitiven Störung. Die Demenzstrategie der Bundesregierung sieht vor, mit medizinischen, baulichen und pflegerischen Anpassungen stärker auf diese Gruppe einzugehen, die besonderer Betreuung bedarf.

EB

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