Kritik an Wissensverzerrung durch unveröffentlichte Studienergebnisse

Berlin/Freiburg – Eine Forschungsinfrastruktur, die gewährleistet, dass alle Ergebnisse von Studien veröffentlicht werden, fordert das Bündnis Transparenz in der Gesundheitsforschung.
„Unveröffentlichte Forschungsergebnisse können das Wissen verzerren und letztlich zu einer schlechteren Patientenversorgung führen“, warnen die beteiligten Organisationen in einem jetzt erschienenen Positionspapier.
Dem Bündnis gehören unter anderem die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) an.
„Die Nichtveröffentlichung von Studienergebnissen unterläuft das Vertrauen von Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern, die zum medizinischen Fortschritt beitragen wollen“, heißt es in dem Positionspapier des Bündnisses. Außerdem würden bei Nichtveröffentlichung Forschungsgelder verschwendet, so die Kritik.
Für die klinische Forschung zu Arzneimitteln und Medizinprodukten wurde dieses Problem laut dem Bündnis durch gesetzliche Verpflichtungen bereits in Teilen gelöst. Für klinische Studien mit anderen Interventionen zum Beispiel aus Chirurgie, Zahnheilkunde und Psychotherapie bleibe das Problem der Nichtveröffentlichung aber bestehen, so die Warnung.
Das Bündnis fordert daher eine zentrale Zusammenführung aller von Ethikkommissionen begutachteten klinischen Studien. „Die Veröffentlichung der Studienergebnisse muss nachverfolgt und bei Bedarf eingefordert werden“, betonen die Organisationen.
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