Politik

Lösungsansätze im Streit um Krankentransporte in Berlin

  • Donnerstag, 9. Februar 2023
/picture alliance, Julian Stähle
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Berlin – Im Streit um die Vermittlung von Krankentransporten in der Hauptstadt ist eine Lösung in Sicht. „Die Krankenkassen haben die grundsätzliche Bereitschaft zur Finanzierung des Personals zur Vermittlung von Kranken­trans­porten signalisiert“, erklärte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) gestern nach einem Runden Tisch.

Die SPD-Politikerin hatte zu dem Treffen eingeladen, weil die Kassenärztliche Vereinigung (KV) seit Ende Januar keine Krankentransporte mehr vermittelt. Als Grund nennt sie eine Überlastung der Leitstelle des Ärztlichen Bereit­schaftsdienstes.

Ein wesentlicher Punkt des Problems ist aus Sicht der Beteiligten, dass der Krankentransport in Berlin privat-wirtschaftlich organisiert ist. Diese Auseinandersetzung dürfe jedoch nicht zulasten der Berlinerinnen und Berliner gehen, so Spranger.

Bis es eine neue zentrale Vermittlungsstelle gibt, gibt die KV Anfragen von Ver­sicherten an die Berliner Feu­erwehr weiter. Diese ist aber eigentlich nur für Notfälle zuständig. Laut KV geht es um etwa 13.600 Kran­ken­transporte von insgesamt etwa einer Million, die jährlich in Berlin durchgeführt werden.

Bisherige Gespräche zwischen Krankenkassen, KV, Berliner Feuerwehr sowie Hilfsorganisationen und Kran­­ken­transportunternehmen waren bislang erfolglos geblieben. Nun stehe eine Kooperationsvereinbarung zwi­schen der KV, Dritten und der Feuerwehr als Option im Raum, erklärte Innensenatorin Spranger nach dem Treffen mit Vertretern der beteiligten Organisationen.

Im Vorfeld hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) angeboten, die Vermittlung von Krankentransporten in einer Leitstelle zu übernehmen, wie Sprecher Karsten Hintzmann dem RBB-Inforadio sagte.

Auch Gesundheitsstaatssekretär Thomas Götz sprach von einem „guten, ersten Schritt“. „Es war ein wirklich lösungsorientierter und zielführender Austausch – bereits mit konkreten Ergebnissen“, sagte er.

Um nun Details auszuarbeiten und das weitere Vorgehen zu besprechen, sei bereits ein weiteres Treffen ver­einbart worden. Ein konkretes Datum wurde wenige Tage vor der Wiederholungswahl am 12. Februar nicht genannt.

dpa

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