Lucha will Änderung der Organspenderegeln wie in der Schweiz

Stuttgart – Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha sieht die niedrige Zahl von Organspendern mit Sorge und fordert einen radikalen Schwenk bei den dafür geltenden Regeln wie in der Schweiz.
„Die Schweizerinnen und Schweizer haben sich bei einer Volksabstimmung Mitte Mai aus sehr guten Gründen für diese Widerspruchslösung ausgesprochen“, sagte der Grünen-Politiker heute in Stuttgart.
Das Votum in der Schweiz von Mitte Mai sei ein „solidarischer Schulterschluss mit allen Patienten, die dringend auf eine lebensverlängernde Organspende warten“. Für diese Menschen wolle er erneut eine bundespolitische Debatte für eine Reform anstoßen.
Bislang galt in der Schweiz wie in Deutschland statt der Widerspruchs- die Zustimmungslösung: Organe dürfen nur Menschen entnommen werden, die sich dazu bereit erklärt haben, etwa mit einem Organspendeausweis oder einem Eintrag in einem Online-Register.
Das Register, das mit Verzögerung Ende des Jahres in Deutschland starten soll, ist ein Kernelement einer Reform, die der Bundestag 2020 nach längerer Debatte beschlossen hatte.
Die Widerspruchslösung sieht dagegen vor, dass grundsätzlich jeder als Organspender infrage kommt, es sei denn, man widerspricht zu Lebzeiten ausdrücklich.
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