Lungenembolie: Noch keine Klarheit über pulmonale Thrombektomie

Köln – Bislang vorliegende Daten erlauben noch keine Aussagen zu Nutzen, Schädlichkeit oder Unwirksamkeit einer Thrombektomie mittels eines Disc-Retrievers bei akuter Lungenembolie.
Zu diesem Zwischenergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Es weist aber daraufhin, dass eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) zu der Methode läuft.
Ärzte können das Verfahren erwägen, wenn eine medikamentöse Behandlung nicht infrage kommt. Dafür wird mit einem Katheter ein Drahtgeflecht in das betroffene Gefäß gebracht. Es soll den Thrombus fixieren, sodass er sich möglichst vollständig herausziehen lässt.
An der Studie namens „Peerless“ nehmen Patienten mit akuter Lungenembolie teil. „Für Peerless sollen 550 Patientinnen und Patienten in 58 Studienzentren rekrutiert werden – für eine nichtmedikamentöse Studie ist das eine beachtliche Zahl,“ erklärte Julia Kreis, Bereichsleiterin im IQWiG-Ressort Nichtmedikamentöse Verfahren.
Das gewählte Studiendesign einer RCT und die festgelegten Endpunkte der Studie seien „nachvollziehbar und sinnvoll“, so die Expertin. Die Studie könne wichtige Erkenntnisse zu dem Verfahren liefern. „Und sie kann verdeutlichen, dass eine RCT bei einem Hochrisikomedizinprodukt und einer seltenen Indikation zwar anspruchsvoll, aber durchaus machbar ist,“ so Kreis.
Im Augenblick rekrutieren 70 Prozent der eingeplanten Studienzentren Patienten. Die übrigen Zentren sollen in Kürze ebenfalls Probanden einschreiben. Es ist laut IQWiG geplant, die Studie im März 2024 abzuschließen.
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